Immer mehr Kinder und Jugendliche begehen schwere Straftaten. Das zeigt nicht nur die Polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2024. Auch im Bereich des Hörder Bahnhofs hat es die Polizei mit immer jüngeren Tätern zu tun.
Schon seit Längerem fallen immer wieder Jugendgruppen negativ auf, die sich im Bereich der Bezirksverwaltungsstelle an der Hörder Brücke oder im Bereich der Schlanken Mathilde aufhalten.

Immer wieder berichten Bürgerinnen und Bürger in der Einwohnerfragestunde der Bezirksvertretung über „unangenehme“ Vorfälle. Seien es Pöbeleien im Eingangsbereich des REWE-Marktes im Bahnhofsgebäude, Schlägereien oder Drängeleien. Auch nächtlicher Lärm rund um das Sparkassengebäude gegenüber des Hörder Bahnhofs scheint an der Tagesordnung zu sein. Die Hörder fordern mehr Sicherheit, vor allem im Bereich des Bahnhofs.
Junge Tatverdächtige
Auch die Polizei hat diesen Bereich verstärkt im Visier. „Die Polizei Dortmund hat einige junge Tatverdächtige identifiziert, die im Bereich Hörde, insbesondere im Bereich des Hörder Bahnhofs, mehrfach durch die Begehung diverser Straftaten aufgefallen sind“, sagt Polizeisprecherin Diana Krömer. „Dazu gehörten auch Körperverletzungs-, Bedrohungs- und Raubdelikte.“
Auffällig sei das junge Alter der Täter. So handele es sich durchwegs um jugendliche Täter im Alter von 13 Jahren und älter, so Krömer. Durch verstärkte Polizeipräsenz und operative Maßnahmen sei es aber gelungen, die Zahl der Taten aus dieser Gruppe einzudämmen.
Und es gebe auch weitere erste Erfolge zu vermelden. So sitzt ein 14-jähriger Intensivtäter aus Dortmund nach zahlreichen Raubdelikten, die er zwischen Anfang November und Ende Januar in den Dortmunder Stadtteilen Hörde und Aplerbeck begangen hatte, inzwischen in Untersuchungshaft.
Mehr Schwerpunkteinsätze
Aber, was kann die Polizei im Vorfeld noch tun? Da die Tatverdächtigen zumeist bekannt sind, wurden bei ihnen sogenannte Gefährderansprachen durchgeführt. „Zudem erfolgen in den betroffenen örtlichen Bereichen vermehrt polizeiliche Schwerpunkteinsätze im Bereich der Kinder- und Jugendkriminalität“, so Diana Krömer.
Auch präventive Maßnahmen sollen zu einer Reduzierung der Straftaten im Hörder Stadtteil führen. So gebe es immer wieder Ansprachen oder Kontrollmaßnahmen gegen auffällige Gruppen. Dabei würden die jeweiligen rechtlichen Maßnahmen ausgeschöpft, so Krömer.
Doch was tun, wenn einer der Täter erst 13 Jahre alt und nach deutschem Recht noch nicht strafmündig ist? Diese Frage stellte sich auch bei einer Gesprächsrunde zum Thema Sicherheit in der Hörder City.
„Da kann man wohl nur hoffen, dass derjenige möglichst bald 14 wird, damit man ihn auch strafrechtlich verfolgen kann“, meinte der stellvertretende Hörder Bezirksbürgermeister Klaus Tillmann süffisant. Und was ist mit einer möglichen Videoüberwachung im Bereich des Hörder Bahnhofs? Auch diese war immer wieder im Gespräch.
In Gesprächen am Runden Tisch, unter anderem mit Polizei und Ordnungsamt, sei deutlich geworden, dass die Bedrohungslage nicht mit der am Dortmunder Hauptbahnhof vergleichbar sei, so Tillmann. In Hörde würde man derzeit keine Notwendigkeit sehen, Kameras zu installieren. Man werde sich aber seitens der Polizei weiter mit dem Thema Videoüberwachung beschäftigen und gegebenenfalls reagieren.
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