„Mit Schmackes“ in Dortmund boykottiert Katar 2022 Großkreutz-Kneipe zeigt keine WM-Spiele

„Mit Schmackes“ in Dortmund zeigt die WM-Spiele nicht
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Viele Gastwirte treffen in diesen Tagen ihre Entscheidung darüber, ob sie die Spiele der umstrittenen Fußball-Weltmeisterschaft in Katar übertragen sollen. Viele haben angekündigt, den Fernseher laufen lassen zu wollen.

In einer als besonders fußballaffin geltenden Kneipe in Dortmund ist eine andere Entscheidung gefallen. Das „Mit Schmackes“, das unter anderem Ex-BVB-Profi Kevin Großkreutz gehört, hat angekündigt, die Spiele nicht zeigen zu wollen.

Einigkeit im „Schmackes“-Team

Christopher Reinecke, gemeinsam mit Großkreutz Gesellschafter des Lokals an der Hohen Straße, sagt: „Wir haben in intensiven Gesprächen innerhalb des Teams mit Kevin zusammen unsere generelle Meinung zu dem Thema ausgetauscht und waren uns einig“, sagt Reinecke.

Einig darin, dass diese WM nicht in der Form zu unterstützen sei, wie man es von anderen Turnieren gewohnt sei. Auch, wenn diese Entscheidung „aus betriebswirtschaftlicher Sicht und weil wir generell fußballaffin sind“, nicht leicht gefallen sei. „Im Normalfall gäbe es nichts Schöneres als eine Fußball-WM“, sagt Reinecke.

WM-Botschafter als Auslöser

Aber die Begleitumstände des Turniers – Todesfälle unter Bauarbeitern, Korruption und andere Themen – machten einen sorglosen Umgang damit schwierig.

Die Äußerungen des katarischen WM-Botschafters über Homosexualität als „geistigem Schaden“ vor wenigen Tagen seien der finale Auslöser für den Boykott gewesen. „Das hat die Entscheidung leichter gemacht“, sagt Christopher Reinecke.

Spende für Amnesty

In einem Instagram-Post informierte das „Schmackes“-Team über den Entschluss – und erntete dafür überwiegend Respekt und Anerkennung. Im Post wird angekündigt, dass für jeden verkauften Weihnachts-Gutschein 1 Euro an die Menschenrechtsorganisation Amnesty International gespendet werde.

Dabei betont der Gastronom: „Es liegt uns fern, jemandem, der eine andere Entscheidung trifft, ein schlechtes Gewissen zu machen.“ Er werde Gästen gerne Kneipen empfehlen, in denen die Spiele übertragen werden.

Bereits im September hatte Reinecke über die Zweifel gesprochen, die mit der Planung für die Winter-WM verbunden seien. Nun steht sie fest. „Selbst bei einem Finale mit deutscher Beteiligung würden wir keinen Rückzieher machen“, sagt Christopher Reinecke.

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