Große Gruppen von Demonstrierenden bestimmten am Freitag das Bild in der Dortmunder Innenstadt, wo Friday For Future für mehr Klimagerechtigkeit demonstrierte. © Oliver Schaper
Fridays For Future
Klimastreik in Dortmund: Hansaplatz war für Demonstrierende zu klein
Rund 3500 Menschen haben in Dortmund für konsequenteren Klimaschutz demonstriert. Dem Klimastreik schlossen sich mehr Menschen an als erwartet worden war. Am Abend gab es noch eine Störaktion am Wall.
Dortmund
, 24.09.2021 / Lesedauer: 3 minUnter dem Schlagwort „Alle fürs Klima“ sind am Freitag (24.9.) in ganz Deutschland Hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. In Dortmund hatten sich laut Polizei Dortmund gegen 18 Uhr rund 3500 Menschen dem Aufruf angeschlossen.
Das waren deutlich mehr als die im Vorfeld erwarteten 2600 Teilnehmenden - mit Konsequenzen für den Ablauf der Klima-Kundgebung.
Demo-Züge starteten aus allen Richtungen in die Dortmunder Innenstadt
Drei Laufdemonstrationen und vier Fahrraddemos führten ab 15 Uhr in Richtung Innenstadt. Dort war für den späten Nachmittag eine Abschlusskundgebung mit Livemusik auf dem Hansaplatz geplant, wo eine große Bühne aufgebaut war.
Die Demos starteten in der Nordstadt an der Münsterstraße, am Westpark und im Kreuzviertel sowie in Huckarde, Witten, Unna, Aplerbeck, Brackel und Lanstrop.
Mehrere Tausend Menschen, darunter etliche Familien mit Kindern, schlossen sich den Fahrradkonvois und Laufgruppen an. Teilweise waren ganze Schulklassen gesammelt unterwegs.
Gegen 17 Uhr trafen immer mehr Gruppen mit Transparenten und teilweise begleitet von Musikgruppen auf dem Hansaplatz ein.
Gegen 17.15 fiel die Entscheidung: Die Demo muss umziehen
Als die Polizei gegen 17.15 Uhr rund 3500 Menschen auf dem Hansaplatz registrierte, traf die Einsatzleitung gemeinsam mit dem Veranstalter eine Entscheidung: Die Abschlusskundgebung wurde zum Teil auf den benachbarten Friedensplatz verlegt.
Innerhalb kürzester Zeit wurde dort eine Tonanlage aufgebaut. Es dauerte eine Weile, bis sich die Information unter den Demonstrierenden verbreitet hatte und diese sich in Bewegung setzten. Die ersten Reden begannen auf dem Hansaplatz, als die Entscheidung bereits kommuniziert war.
Schließlich wurde auf dem Hansaplatz verkündet, dass 1000 Demo-Besucher auf den Friedensplatz umziehen sollten. Die Redebeiträge wurden dort per Lautsprecher übertragen.
Die ersten Reaktionen unter den Demonstranten auf den spontanen Umzug waren positiv: „Sehr gut. Zu voll kann es heute nicht sein“, sagte ein Dortmunder am Freitagnachmittag,
Allerdings sorgte die Entscheidung auch für fragende Gesichter. Denn der Friedensplatz hat nicht zwingend eine höhere Kapazität - vor allem angesichts der aktuellen Rathaus-Baustelle und der großen Außengastronomie-Fläche.
Rund 300 Personen fanden sich letztlich auf dem Friedensplatz ein, verließen aber den Friedensplatz nach kurzer Zeit wieder. Denn offenbar reichte die Netzwerkverbindung für die Übertragung nicht mehr aus.
Laut Polizei war es auch seitens der Veranstalter von Beginn an so gedacht, dass beim Erreichen einer bestimmten Teilnehmerzahl auf den Friedensplatz ausgewichen werden kann. Die Polizei lobte das umsichtige Verhalten der Demonstrierenden, die sich coronakonform verhalten hätten, Rettungswege freihielten und nicht in die Menge auf dem Hansaplatz gedrängt hätten.
Am Wall und seinen Zufahrtsstraßen war der Verkehr lahmgelegt
Die Demonstrations-Züge sorgten an mehreren Stellen im Dortmunder Stadtverkehr für blockierte Straßen und damit verbundene Wartezeiten für Autofahrer. Besonders am Wall und seinen Zufahrtsstraßen stand der Verkehr zeitweise still.
In den Reden betonten Aktivistinnen und Aktivisten aus Dortmund und umliegenden Städten ihre Aufforderung an die Politik, konsequenter gegen die Erderwärmung vorzugehen. Das zuletzt vom Deutschen Bundestag beschlossene Klimagesetz bezeichnet Fridays Fot Future als „völlig unzureichend“.
Die Polizei Dortmund bilanzierte am Abend, dass die zuvor angemeldeten Versammlungen ausnahmslos friedlich verlaufen seien.
Gegen 19 Uhr haben etwa 20 Aktivisten der Bewegung „Extinction Rebellion“ dann aber noch die Kleppingstraße am Wall blockiert, um so wirksameren Klimaschutz zu fordern.
Nach etwa einer Stunde hat die Polizei Platzverweise erteilt, denen die Personen dann auch nachgekommen seien, so Sprecher Peter Bandermann. Drei Personen erhalten eine Strafanzeige wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz.
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