
Lina Eichler wird von Ordnern vom Tennisplatz geführt. © Letzte Generation
Klima-Aktivistin aus Dortmund (19) stört Tennis-Finale mit Superstar Medwedew
Lina Eichler
Bereits mehrfach ist sie mit radikalen politischen Aktionen aufgefallen. Am Sonntag hat Lina Eichler eins der größten deutschen Sportereignisse des Sommers unterbrochen.
Der erste Satz im Finale des renommierten Tennisturniers von Halle (Westfalen) neigte sich gerade dem Ende entgegen. Da lief die 19-jährige Lina Eichler vor 11.000 Zuschauern plötzlich mitten im Spiel aufs Feld.
Superstar Daniil Medwedew und sein Gegner Hubert Hurkacz mussten das Spiel unterbrechen, bis die Dortmunderin von Ordnern abgeführt wurde. Danach bekannte sich die Protestbewegung „Letzte Generation“ in einer Pressemitteilung zu der Aktion. Demnach habe die Dortmunderin versucht, sich mit Kabelbindern ans Tennisnetz zu binden.
Schnelles Handeln von der Politik gefordert
Auf Eichlers T-Shirt war die Aufschrift „Noch 3 Jahre“ zu lesen. „Damit weist die junge Frau darauf hin, dass uns laut Wissenschaft im Klimanotfall nur noch 3 Jahre bleiben, um uns gegen das Leiden und Sterben von Milliarden Menschen zu entscheiden“, so die Mitteilung.
Eichler sei „fest davon überzeugt, dass diese Störung angesichts der drohenden, unwiederbringlichen Vernichtung unserer Gesellschaft gerechtfertigt ist“, wird die Dortmunderin zitiert. Die Bewegung fordert unter anderem von Kanzler Olaf Scholz, keine neuen Ölbohrungen in der Nordsee zu genehmigen.
Lina Eichler ist bereits mehrfach aufgefallen, etwa mit einem Hungerstreik. Ende Januar brach sie der Mitteilung zufolge wenige Monate vor dem Abschluss ihr Abitur ab, um sich auf den Protest zu konzentrieren.
Kevin Kindel, geboren 1991 in Dortmund, seit 2009 als Journalist tätig, hat in Bremen und in Schweden Journalistik und Kommunikation studiert.
