Die Anwohner der schmalen Straße Im Streitfeld in Brechten - unter ihnen Jürgen Peters und Norbert Ehrcke - setzen sich schon seit einigen Jahren für eine Öffnung des Maienwegs zur Evinger Straße ein. Problem für sie: Solange der Maienweg abgepfostet bleibt, muss sämtlicher Verkehr aus der gesamten Siedlung über das Streifeld fließen, um über den Gulloh auf die Evinger Straße zu kommen.
Diese Situation existiert zwar schon seit vielen Jahrzehnten, werde jedoch in den vergangenen Jahren deutlich unangenehmer, weil immer mehr neue Wohnungen gebaut werden, die mehr Autos und mehr Verkehr mit sich bringen. Folglich sei die Straße Im Streitfeld besonders im Berufsverkehr - also früh morgens und nachmittags - stark belastet.
Jürgen Peters und Norbert Ehrcke nutzten die Einwohnerfragestunde in der Mai-Sitzung der Bezirksvertretung Eving, um sich nach dem Stand der Dinge zu erkundigen. Schließlich hat es sowohl eine Verkehrsmessung als auch einen Ortstermin unter Beteiligung von Politikern und Verwaltungsmitarbeitern gegeben.
Nach seiner Kenntnis, so antwortete der CDU-Fraktionsvorsitzende Alexander Scheiper, wolle sich die Verwaltung im zweiten Quartal 2023 äußern, wie es weitergehen könnte. Insofern habe sie noch bis zum 30. Juni Zeit.

Eine Öffnung des Maienweges würde natürlich nicht bei allen Bewohnern des Umfelds gut ankommen - vor allem nicht bei den Anliegern des Maienwegs selbst, die dann mehr Durchgangsverkehr hätten. Momentan leben sie in einer ruhigen Sackgasse. Die Anwohnerschaft sei mittlerweile in zwei Lager gespalten, sagt Jürgen Peters, und es habe auch schon massiven Streit um das Thema gegeben. Andererseits gebe es aber selbst am Maienweg Bürger, die eine Öffnung befürworten würden: „Dann muss ich wenigstens keinen Umweg mehr fahren“, habe ihm neulich jemand gesagt, so Peters.
Sven Bartelt vom Tiefbauamt hatte im Mai 2022 erklärt, die Umbauarbeiten zur Öffnung des Maienwegs würden etwa zwei Jahre dauern und könnten Kosten in Höhe von rund 200.000 Euro verursachen. Die Emissionsbelastung müsste ermittelt und die Bordsteinkanten angepasst werden. Parkplätze und ein Teil des Radwegs an der B54 (der Evinger Straße) fielen weg. Die Entwässerungssituation müsste genauso vorher geklärt werden wie die Belange von DSW21 (Umbau in barrierefreie Stadtbahnhaltestellen zum Beispiel).
Bezirksbürgermeister Oliver Stens hatte diesen Zeitplan damals für sehr optimistisch gehalten: Rechne man beispielsweise die Überprüfung auf Weltkriegsbomben hinzu, dauere es eher länger.
Brechtener Verkehrsproblem könnte schneller gelöst werden als gedacht
Anwohner einer Straße in Brechten: „Zustand ist nicht mehr hinnehmbar“
Warum der Maienweg nicht an die Hauptverkehrsstraße angebunden ist