Kitas kehren zum Alltag zurück: „Viele warten schon sehnlichst darauf“

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Kitas kehren zum Alltag zurück: „Viele warten schon sehnlichst darauf“

rnKinderbetreuung in Dortmund

Bald gilt in den Kitas wieder der normale Regelbetrieb. In Dortmund reagiert man mit Hoffnung – und ist überzeugt von einem „höheren Maß an Sicherheit in den Einrichtungen“.

Dortmund

, 27.05.2021, 13:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Die Corona-Inzidenz sinkt in Dortmund und ganz NRW immer weiter, die Zahl der Lockerungen nimmt zu. Das gilt auch für die Kinderbetreuung. Erst am 17. Mai war in Dortmund vom Notbetrieb mit Betreuung nur für dringende Fälle in den Modus „Eingeschränkter Regelbetrieb“ umgeschaltet worden. Zum 7. Juni soll es nun in den ganz normalen Regelbetrieb zurückgehen. Das kündigte NRW-Familienminister Joachim Stamp am Mittwoch (26.5.) an.

„Es ist notwendig und angemessen den Kindern ihren Alltag, ihre Kontakte und umfassende Bildung in der Kindertagesbetreuung wieder zu ermöglichen“, erklärte Stamp. Im zurzeit „eingeschränkten Regelbetrieb“ können zwar wieder alle Eltern ihre Kinder in die Kita schicken, die Betreuungszeit ist aber in der Regel um zehn Stunden pro Woche reduziert und es gilt eine strikte Gruppentrennung.

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Damit soll nun Schluss sein. „Ab dem 7. Juni kehrt die Kindertagesbetreuung in Nordrhein-Westfalen landesweit in den Regelbetrieb zurück. Alle Kinder haben einen uneingeschränkten Betreuungsanspruch im vertraglich vereinbarten Umfang, pädagogische Konzepte können vollumfänglich umgesetzt werden. Die verbindliche Gruppentrennung ist aufgehoben“, teilte das Land jetzt mit.

Lang ersehnte Erleichterung

Die ersten Reaktionen in Dortmund fallen positiv aus. „Für Eltern, Kinder und Kita-Beschäftigte ist das eine lang ersehnte Erleichterung, von der man nur hoffen kann, dass sie langfristig trägt“, sagte Dortmunds Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger. „Alle wünschen sich wieder ein Stück Normalität.“

So sieht es auch Pfarrer Jochen Schade-Homann, Fachbereichsleiter beim Evangelischen Kirchenkreis, der nach dem städtischen Betrieb Fabido zweitgrößter Kita-Träger in Dortmund ist. „Ich halte die Rückkehr zum Regelbetrieb für gut und sinnvoll“, sagt Schade-Homann. „Viele warten schon sehnlichst darauf.“

Während die Eltern vor allem durch die Rückkehr zu den gewohnten Betreuungszeiten entlastet werden, freut man sich in den Einrichtungen darüber, dass man „wieder in bewährten Strukturen arbeiten kann“, stellt Schade-Homann fest.

Das heißt, dass die strenge Gruppentrennung, die sogar zur Absperrung getrennter Spielbereiche auf dem Außengelände geführt hat, aufgehoben werden kann.

Viele Beschäftigte geimpft

„Das wird an vielen Stellen die Arbeit erleichtern“, ist Schade-Homann überzeugt. Und die Kinder bekämen wieder mehr Bewegungsfreiheit. Personelle Probleme schaffe die Ausdehnung der Betreuungszeiten nicht. Denn die strikte Gruppentrennung war zuletzt wesentlich personalintensiver.

Natürlich müsse man weiter streng auf die Hygiene-Richtlinien achten, betont der Pfarrer. Corona sei nicht verschwunden. Für Erleichterung sorge hier aber, dass inzwischen fast alle Erzieherinnen und Erzieher mindestens einmal geimpft seien und viele bis Mitte Juni ihre Zweitimpfung bekämen.

„Das gibt natürlich ein höheres Maß an Sicherheit in den Einrichtungen“, ist auch Daniela Schneckenburger überzeugt.

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Zugleich soll der Schritt zurück zum Regelbetrieb nach der Ankündigung des Landes von einem umfangreichen freiwilligen Testangebot begleitet werden. Für alle Kinder und Beschäftigten stellt das Land pro Woche weiterhin jeweils zwei Tests zur Verfügung. Ab dieser Woche bekommen Kitas und Tageseltern dafür auch die kindgerechteren „Lolli-Tests“, die dann mit den Eltern zuhause gemacht werden können.

Bei wieder steigender Corona-Zahlen würden erneut Einschränkungen der Betreuungszeiten drohen, stellt das Land klar. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 165 an drei aufeinanderfolgenden Tage müsste sogar wieder zur Notbetreuung zurückgekehrt werden.

Daniela Schneckenburger hofft, dass es dazu nicht kommt. „Ein Wiederansteigen der Infektionen und eine erneute Rolle rückwärts bei der Betreuung wäre sehr kontraproduktiv“, stellt sie fest.

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