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Kinderimpfung gegen Corona im Dortmunder Süden: Nachfrage enorm
Corona-Impfung für Kinder
Die ersten Ärzte und Impfzentren legen los mit den Impfungen gegen das Coronavirus für Kinder ab 5 Jahren. Im Dortmunder Süden startet eine erste große Impfaktion in einem Gemeindehaus.
Kaum stand fest, dass es die ersten buchbaren Termine für die Impfung von Kindern ab 5 Jahren gegen das Coronavirus gibt, brachen alle Dämme.
Die Nachfrage sei riesig, so Dr. Oliver Heine, der im Dortmunder Süden am Mittwoch (15.12.) eine erste größere Impfaktion für Kinder im Alter zwischen 5 und 11 Jahren durchführt.
? Ab wann kann es mit den Impfungen für Kinder ab fünf Jahren losgehen? Die Impfstoffe werden in dieser Woche geliefert, in Aplerbeck startet am Mittwoch (15.12.) um 18 Uhr die erste Impfaktion. Die zweite folgt am Freitag (17.12.) von 13 bis 18 Uhr. Dann werden neben Erwachsenen- auch Kinderimpfungen im Gemeindehaus angeboten.
? Wer führt die Impfungen durch?
Dr. Oliver Heine, Hausarzt in Aplerbeck, impft. Heine hat schon beispielsweise im Restaurant Overkamp ein Impf- und Testzentrum aufgebaut und impft auch regelmäßig in Seniorenheimen. Jetzt impft Dr. Heine immer mittwochs im katholischen Gemeindehaus an der Egbertstraße. Hier werden auch Kinder geimpft.

Dr. Oliver Heine ist für das Impfzentrum im katholischen Gemeindehaus zuständig. Hier werden auch Impfungen für Kinder von 5 bis 11 Jahren angeboten. © Jörg Bauerfeld
? Was ist, wenn Eltern noch Fragen haben? Zu diesem Zweck ist im Aplerbecker Gemeindehaus immer eine Kinderärztin anwesend, an die sich die Eltern wenden können. Am 15. Dezember wird das Dr. Gabi Bennemann sein, die ihre Praxis an der Rahmer Straße 184 hat.
? Welcher Impfstoff wird verwendet? Ein Impfstoff von Biontech, der extra auf die Kinder abgestimmt ist. Der Impfstoff sei von der EMA zugelassen, so Dr. Heine. Da die Kinder eine andere Dosis bekämen, würde der Impfstoff anders verdünnt als bei den Erwachsenen, erklärt er. Es sei eine sehr kleine Menge, die gespritzt würde.
? Was spricht für eine Impfung von Kindern ab 5 Jahren? „In anderen Ländern ist ja schon geimpft worden. Es gibt dort größere Studien, die Kinder vertragen das sehr gut. Demgegenüber gibt es Fälle, die zwar selten sind, bei denen aber auch jüngere Kinder schon schwere Verläufe einer Corona-Infektion hinter sich haben“, sagt Dr. Heine.
? Viele Eltern haben noch Zweifel, wie kann man ihnen diese nehmen? Es werde gegen alles Mögliche geimpft, so Dr. Heine. Kinder fahren beispielsweise nach Bayern und bekommen eine FSME-Impfung (Hirnhautentzündung bei Zeckenbiss). Da würde kaum jemand nach fragen. „Ich sehe das so“, sagt Dr. Oliver Heine. „Die 5- bis 11-Jährigen sind eine sehr große Gruppe. Wenn wir die Kinder nicht impfen, können diese alle noch Corona bekommen. Das Virus hat dort die Möglichkeit, sich immer weiterzuverbreiten.“ Auch bei Kindern gebe es die Long-Covid-Symptome. Wenn man die Schulen weiter aufhalten wolle, würden die Impfungen Sinn ergeben.
? Jetzt empfiehlt die Stiko, nur Kinder mit Vorerkrankungen zu impfen? Das müsse jedes Elternteil abwägen, so Dr. Heine. In Aplerbeck werden auch Kinder ohne Vorerkrankungen geimpft.
? Wie oft müssen Kinder geimpft werden? Auch hier sei es sinnvoll, drei bis sechs Wochen nach der ersten Impfung eine zweite zu verabreichen, damit der Schutz richtig greife. Ob noch eine Booster-Impfung benötigt würde, könne man noch nicht abschließend sagen.
? Wie ist denn die Nachfrage nach Impfterminen für Kinder zwischen 5 und 11 Jahren in der Aplerbecker Praxis? „Die Nachfrage bei uns ist riesig, die Termine sind praktisch schon ausgebucht“, sagt Oliver Heine. „Ich glaube, das liegt auch daran, dass eine normale Kinderarztpraxis gar nicht die Kapazitäten hat, diese Impfungen durchzuführen.“
? Wie kann ich für meine Kinder in Aplerbeck einen Impftermin bekommen? Für die Impfung der Kinder zwischen 5 und 11 Jahren kann man sich ab sofort per E-Mail an kinder@praxis-aplerbeck.de anmelden. Alle weiteren Informationen, auch der Termin, kommen per E-Mail. Bitte bei der Anmeldung den Namen des Kindes und das Alter angeben.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
