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Dortmunder Grundschule muss sich Corona-Tests von der Nachbarschule leihen
Lieferpanne bei Corona-Tests
Erster Tag nach den Ferien und keine Corona-Tests da: In einer Grundschule im Dortmunder Süden war am Montag Eigeninitiative gefragt. Darüber hinaus, sagt der Schulleiter, seien Eltern beunruhigt.
Der Präsenzunterricht ist ausgesetzt in den Schulen in NRW. Zunächst bis zum 16. April. Nur die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen in den weiterführenden Schulen drücken die Schulbank. Aber auch in den Grundschulen sind nicht alle Plätze leer. Hier gibt es eine Notbetreuung für die Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen arbeiten, oder für die Familien, die keine andere Möglichkeit der Betreuung haben.
Da NRW eine Corona-Testpflicht eingeführt hat, sollen sich alle Schülerinnen, Schüler, die Lehrkräfte und weitere Mitarbeiter im Schulbetrieb zweimal in der Woche selbst testen.

Schulleiter Thomas Baumeister muss an seiner Schule erst einmal improvisieren. © Jörg Bauerfeld
Um das bewältigen zu können, hatte das Land NRW angekündigt, Schnelltests zur Verfügung zu stellen. Blöd nur, wenn auch am Tag nach den Osterferien keine zur Verfügung stehen. So wie in der Aplerbecker-Mark-Grundschule. Sind an einigen Grundschulen im Dortmunder Süden die Selbsttests am Freitagabend (9.4.) noch geliefert worden, ging man in der Aplerbecker Mark leer aus.
Tests von der Nachbarschule ausleihen
Hier hätten am Montag (12.4.) über 800 Test vorhanden sein müssen. Sind sie aber nicht. „Ich warte da noch drauf“, sagt Schulleiter Thomas Baumeister. „Ich habe schon verschiedene Mails an das Schulministerium geschrieben. Wir werden uns jetzt erst einmal eine Packung von der Nachbarschule ausleihen müssen.“
Die „Nachbarschule“ ist in diesem Fall die Aplerbecker Grundschule. Die hat ihre Tests schon geliefert bekommen. Aber wie geht es zunächst einmal weiter? „Ich werde mit den geliehenen Tests vermutlich am Mittwoch in unserer Schule mit dem Testen der Notbetreuungs-Schüler beginnen“, so Baumeister. Vielleicht seien ja dann auch die Tests für seine Schule endlich angekommen.
Ein wenig Spielraum durch die Betreuungsverordnung
Und wie läuft es bis dahin? „Die Betreuungsverordnung sagt ja, wenn der Schüler an dem letzten von der Schule bereitgestellten Test teilgenommen hat, dann darf er kommen.“ Das sei vor den Ferien gewesen und dies biete ein wenig Spielraum. Zudem sei ja nicht festgelegt, an welchem Tag die Tests in der Schule vonstattengehen sollen.
Aber es sei auch wichtig, noch einmal auf die Sorgen der Eltern einzugehen. „Wir merken schon, dass die Eltern sehr beunruhigt sind“, sagt Baumeister. Denn, wie gehe man mit einem Kind um, dass positiv getestet sei? „Da wird auch von den Eltern eine Stigmatisierung derjenigen befürchtet, die das Virus haben.“
Jetzt hofft Thomas Baumeister, dass es sich einspielt mit den Corona-Tests an der Aplerbecker-Mark-Grundschule. Und vor allem, dass die Tests noch in dieser Woche eintreffen.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.
