Der Rat hat am Freitagabend (20.6.) in seiner Sitzung in der Westfalenhalle 2 eine Resolution gegen die Schließungspläne für Karstadt/Kaufhof verabschiedet.

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Karstadt/Kaufhof: Für Politik gibt es viele offene Fragen zu Schließungen

rnRat verabschiedet Resolution

Gegen die angekündigte Schließung der Galeria Karstadt Kaufhof Häuser in Dortmund hat der Rat der Stadt Dortmund eine Resolution verabschiedet. Er kritisiert viele offene Fragen.

Dortmund

, 20.06.2020, 18:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Der Rat der Stadt Dortmund hat nach angekündigten Standortschließungen der Galeria Karstadt Kaufhof Häuser noch am selben Tag abends in seiner Sitzung in der Westfalenhalle 2 eine Resolution verabschiedet.

Darin heißt es im Wortlaut:

„Der Rat der Stadt Dortmund hat in seiner heutigen Sitzung mit großer Bestürzung die Nachricht über die Schließung von zwei Standorten der Galeria Karstadt Kaufhof in Dortmund zur Kenntnis nehmen müssen.

Der Rat steht unmissverständlich an der Seite der Beschäftigten und spricht ihnen seine volle Solidarität aus. Sie haben mit ihrer Arbeit und ihren Tarifkompromissen maßgeblich dazu beigetragen, dass die Dortmunder Häuser immer zu den umsatzstärksten Standorten innerhalb des gesamten Konzerns gehörten.

Keinerlei Begründungen

Karstadt ist ein Stück Dortmunder Geschichte und hat auch heute noch eine große Bedeutung für die Einkaufsstadt Dortmund und für die Attraktivität unserer City.

Die Tatsache, dass die Schließung mit keinerlei Begründungen verkündet wurde, hat großes Befremden im Rat der Stadt Dortmund ausgelöst.

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Diese Situation erzeugt nun viele offene Fragen: Warum schließt der Konzern die Dortmunder Häuser, obgleich sie in den letzten Jahren zu den Umsatzbringern zählten und eben nicht auf der sogenannten „roten Liste“ der zu schließenden Standorte standen? Warum wird ein Haus wie das Karstadtgebäude geschlossen, obgleich noch vor wenigen Jahren hier rund acht Millionen Euro in den Ausbau investiert wurden? Warum spielten Kundenpotentiale, Zentralitätskennziffern, Frequenzen und die regionale Einzugsgröße von zwei bis drei Millionen Kunden und Kundinnen für diese Kaufhäuser bei der Entscheidung offenbar keine Rolle?

Verhandlungen über öffentliche Hilfe

Aufgrund dieser offenen Fragen drängt sich für den Rat der Stadt Dortmund der Eindruck auf, dass die Entscheidung nicht unter finanziellen und betriebswirtschaftlichen Bewertungen der hiesigen Standorte getroffen wurde. Auch die corona-bedingten Umsatzeinbußen scheinen hier nicht maßgeblich zu sein. Vielmehr scheint es so, dass die Dortmunder Häuser bei den weiteren Verhandlungen über öffentliche Hilfe zur Disposition gestellt werden sollen.“