Spundwände sichern die Baugrube. Am Freitag wurde das letzte, 19 Tonnen schwere Schachtbauwerk für den Abwasserkanal geliefert. Nach dem Einbau können die Arbeiter die Baugrube schließen.

© Uwe von Schirp

Busbahnhof im Dortmunder Westen: Kanalbauarbeiten dauern bis Mitte Juni

rnStadtentwässerung

Eine Baustelle mitten im Ortskern sorgt seit September 2021 für Verkehrsprobleme. 270 Busse schieben sich durch die Geschäftsstraße. Auto- und Busfahrer müssen noch ein wenig Geduld aufbringen.

Mengede

, 23.04.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es ist seit den ersten Septembertagen 2021 ein gewohntes Bild: 270 Linienbusse schieben sich an Werktagen auf ihrem Weg zum Busbahnhof durch die Geschäftsstraße. Sie können ihn seit dem Herbst nur aus einer Richtung anfahren. Kanalbauarbeiten haben eine Vollsperrung der Verbindungsstraße erfordert. Eine Zufahrt zu den Supermarkt-Parkplätzen ist ebenfalls dicht.

Großbaustelle Rigwinstraße in Dortmund-Mengede: Auf einer Länge von mehr als 200 Metern lässt die Dortmunder Stadtentwässerung einen Abwasserkanal bauen. Betroffen ist der Bereich zwischen Busbahnhof und Wendehammer. Im Frühjahr 2022 sollten die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Doch es wird wohl Sommer.

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Die Baumaßnahme hängt mit dem Emscher-Umbau zusammen. Für eine saubere Emscher fließen Abwasser und Regenwasser künftig durch getrennte Kanäle. Das Regenwasser läuft weiterhin in den Bodelschwingher Bach, der den Mengeder Ortskern unterirdisch quert.

Fertigstellung bis Mitte Juni

Parallel dazu verläuft ein Abwasserkanal, den die Emschergenossenschaft vor Jahren angelegt hat. Es fehlte der Anschluss für die Abwässer aus dem Bereich Rigwinstraße. Der Rohrvortrieb für den eigentlichen Kanal ist in geschlossener Bauweise erfolgt. Mittlerweile sei die Baumaßnahme weit fortgeschritten, teilt Stadtsprecher Christian Schön auf Anfrage dieser Redaktion mit.

Bis zum Wendehammer am Evangelischen Friedhof zieht sich die Baustelle. Unterirdisch trieben Arbeiter das Rohr für den Abwasserkanal vor.

Bis zum Wendehammer am Evangelischen Friedhof zieht sich die Baustelle. Unterirdisch trieben Arbeiter das Rohr für den Abwasserkanal vor. © Uwe von Schirp

Das letzte, 19 Tonnen schwere Bauwerk wurde am Freitag (22.4.) geliefert. „Anschließend erfolgt der Anschluss des vorhandenen Schmutzwasserkanals der östlichen Rigwinstraße an das neue Schachtbauwerk und die Verfüllung der Baugrube“, schreibt Schön. Zum Schluss werde noch ein Einstieg in den Bachkanal gebaut und in allen Schächten würden Leitern und Handläufe montiert.

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Nach Abschluss der Kanalbauarbeiten bekommt die Rigwinstraße abschnittsweise eine neue Asphaltdecke. Bordsteine und Pflaster seien teilweise schon verlegt. Christian Schön erklärt: „Geplant ist eine abnahmereife Fertigstellung bis Mitte Juni.“

Schwieriger Baugrund

Er räumt Verzögerungen ein. Zunächst seien unter anderem Kampfmitteluntersuchungen notwendig gewesen. „Die Koordination erwies sich nicht zuletzt wegen der Pandemie als recht schwierig.“ Probleme habe dann der „schwierige Baugrund“ bereitet.

Anfang Dezember 2021: Blick auf den unterirdisch fließenden Bodelschwingher Bach. Der Abwasserkanal musste über einen Schwanenhals unter dem Bachkanal hergeführt werden. Erst jetzt, Ende April kann das Schachtbauwerk eingesetzt werden.

Anfang Dezember 2021: Blick auf den unterirdisch fließenden Bodelschwingher Bach. Der Abwasserkanal musste über einen Schwanenhals unter dem Bachkanal hergeführt werden. Erst jetzt, Ende April kann das Schachtbauwerk eingesetzt werden. © Uwe von Schirp

Beim Vortrieb des ersten Abschnittes zwischen zwei Baugruben habe die Vortiebsleistung nur drei bis fünf Meter pro Tag betragen – geplant waren sechs bis neun Meter. Bei zwei weiteren Baugruben hätten die „zum Teil fließenden Bodenarten zu zusätzlichen Erschwernissen“ geführt.

Hohes Grundwasser und fließende Untergründe sind in Mengede nicht neu: Sie treten im Ortskern bei nahezu jeder Baumaßnahme auf. Auch auf der Dönnstraße verzögerten sie die Bauarbeiten.