
Dieses Bild wurde am Freitag, 10.6., in der Innenstadt aufgenommen. © Felix Guth
Kamera-Autos fahren durch Dortmund und filmen – diesmal ist es nicht Google
Datensammlung
In Dortmund sind aktuell weiße Autos mit einem Kamera-Aufbau auf dem Dach unterwegs. Sie filmen Straßen, Häuser und Schilder – und haben einen prominenten Auftraggeber.
Im Dortmunder Verkehr am Freitag (10.6.) fällt in der Innenstadt ein Fahrzeug besonders auf. Ein weißer Subaru mit Münchener Kennzeichen hat ein merkwürdiges Gestell auf dem Dach, an dessen Spitze eine 360-Grad-Kamera hängt. In wessen Auftrag hier gefilmt wird, steht auf der Heckscheibe.
„Apple Maps Imagery Collection“ steht dort, darunter eine Webadresse. Die Fahrzeuge gehören zum US-Konzern Apple.
Autos waren schon 2020 in Dortmund unterwegs
Bereits 2020 waren die Kamerawagen in der Region zu sehen, allerdings nicht in Dortmund. Solche Kamerafahrten gab es erstmals in den 2010er-Jahren von Apples Tech-Konkurrenten Google.
Apple sammelt bei der „Maps Data Collection 2022“ Informationen für den Ausbau seiner Karten-App, die auf allen Geräten vorinstalliert ist. Diese soll in Zukunft für alle Regionen Bilder und umfangreiche Weg-Informationen enthalten.
Unter anderem soll es ein „Look Around“-Feature geben, vergleichbar mit „Google Street View“. Es gibt eine Liste von Städten, in denen diese Funktion bald verfügbar sein soll - Dortmund steht vorerst aber noch nicht darauf.
Die Maps-Fahrzeuge erfassen GPS-Tracks, 2D‐Standbilder und verwenden die „LiDAR“-Technik (Light Detection and Ranging). Hierbei werden Lichtimpulse zur Erkennung von Form und Gestalt verwendet.
So lange werden die Kamerawagen noch durch Dortmund fahren
In ganz Deutschland sind die weißen Fahrzeuge aktuell oder in den nächsten Wochen unterwegs. In Dortmund ist die Tour am 29. Mai gestartet und wird laut einer Apple-Info-Seite zum Thema noch bis zum 5. Juli dauern.
Die Fahrten führt das Unternehmen gerade unter anderem auch in Essen, Bochum und Gelsenkirchen durch. In Köln und im Rhein-Erft-Kreis sind Teams zu Fuß unterwegs und filmen mit einer Kameraanlage in einem Rucksack.
In einer Erklärung zu den Kamerafahrten nimmt Apple Stellung zu den Themen Datenschutz und Privatsphäre.
„Wir verpflichten uns, Deine Privatsphäre zu schützen, während wir diese Daten erfassen. So werden wir beispielsweise Gesichter und Fahrzeugkennzeichen auf den Bildern vor deren Veröffentlichung im Look Around Feature unkenntlich machen“, heißt es etwa.
Nachträgliche Unkenntlichmachungen können über eine E-Mail-Adresse beantragt werden, so das Unternehmen aus Kalifornien. Die Daten werden maximal 36 Monate gespeichert.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
