Kämpferisch nach Schmier-Attacke „Wir werden gemeinsam gegen Diskriminierung vorgehen“

„Wir werden gemeinsam gegen Diskriminierung vorgehen“
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Menschen, die Demokratie, gesellschaftliche Vielfalt und Toleranz für andere Meinungen ablehnen, das sind doch die, die man im Fernsehen in den Nachrichten sieht. Das sind doch die, die seltsame Parolen in die Kameras kreischen oder die Kameraleute direkt anpöbeln.

Und diese Menschen sind weit weg. Nein, sind sie nicht. Die Schüler des Bert-Brecht-Gymnasiums (BBG) in Kirchlinde haben nun gelernt, dass diese Menschen auch in der Nachbarschaft leben können.

Bunt für Toleranz

Das schließt Schulleiterin Sabine Schmidt-Strehlau nicht nur aus der Tat, sondern auch aus dem Zeitpunkt der Tat. Kurz vor den Ferien hatten Schülerinnen der Oberstufe das Schachbrett auf dem Schulhof neu gestaltet.

Die weißen Felder bekamen eine Neugestaltung. Bunt. Die Flaggen und Symbole mehrere Organisationen der LGBTQ+-Community erstrahlten in bunten Farben. Am Samstag veröffentlichte eine Lehrerin einen Bericht darüber auf der Schulhomepage. Wenige Stunden später, am Sonntag, machte der Hausmeister die Entdeckung.

Rassistische Worte

Die neuen, bunten Schachbrettfelder waren mit schwarzem Lack übersprüht worden. Sie waren mit einem X gekennzeichnet. An weiteren Stellen der Schulfassade hatte der unbekannte Täter Nachrichten geschrieben, mit rassistischem und antidemokratischem Inhalt.

Der Hausmeister beseitigte die Schmierereien sofort. „So konnte sich der Täter nicht darüber freuen, dass viele Menschen seine Schmierereien gelesen haben“, sagt Sabine Schmidt-Strehlau.

Aufmerksamkeit erregt

Was die Schulleiterin beschäftigt, ist die schnelle Reaktion des Täters auf die Mal-Aktion der Schüler. „Das muss ja jemand sein, der die Webseite regelmäßig checkt“, so Sabine Schmidt-Strehlau.

Das lässt für sie nur einen Schluss zu: „Die Schüler des Bert-Brecht-Gymnasiums haben sich mit ihren Aktionen zu Vielfalt, Toleranz und Respekt einen Namen gemacht“.

Anzeige erstattet

Was der Täter nicht weiß und vielleicht auch nicht versteht, ist, dass er bei den BBG-Schülerschaft keinen nachhaltigen Eindruck schinden wird. Das meint zumindest Sabine Schmidt-Strehlau.

Sie ist sich sicher, dass die Jugendlichen weiter für Vielfalt und Toleranz kämpfen werden. In einer Rundmail kurz nach der Tat schrieb sie: „Als Schulgemeinschaft haben wir die Verantwortung, solche Vorfälle nicht zu ignorieren und gemeinsam gegen jegliche Form von Diskriminierung vorzugehen.“

Damit hat der Täter die Menschen am Bert-Brecht-Gymnasium nur dazu gebracht, noch kämpferischer für ihre Ziele einzustehen. Ach ja: Anzeige wurde natürlich trotzdem erstattet.

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