Jugendliche reisen in andere Welten Premiere von „Under Pressure - Zukunft war gestern“

Jugendliche reisen in andere Welten
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In der neuen Produktion „Under Pressure­ - Zukunft war gestern“ des Jugendclubs16Plus nehmen elf Jugendliche an einem Experiment teil, das sie durch ein Portal in neue Welten führt. Die humorvolle Theatercollage, die Theaterpädagogin Sarah Liane Jasinszczak gemeinsam mit den Teens zwischen 16 und 20 Jahren entwickelt hat, feierte am Donnerstag umjubelte Premiere im Studio.

Zum Einstieg in das Thema singen die engagiert agierenden Laienspieler, die Ausstatterin Slynrya Kongyoo in legere graue Outfits gesteckt hat, gemeinsam „Mad World“. Per Video (Sophie Dahlbüdding, Slynrya Kongyoo und Timon Buttiglieri) spielt das zwölfte Jugendclub-Mitglied Julie Meyer eine „Tagesschau“-Moderatorin, die in die Geschichte einführt und sich im Laufe der Aufführung immer wieder mit den neuesten Nachrichten zu Wort meldet.

Szene aus „Under Pressure ¬ - Zukunft war gestern“
Sind sie bei den Aliens gelandet oder selber welche - die passenden Mützen haben sie bereits. © Liedmann

Die Jugendlichen beschäftigen sich mit der Lage der Welt, der Klimakrise, der Politik, aber auch mit sich selbst, ihren Ängsten und Sehnsüchten: Warum können sie nicht sein, wie sie sein möchten? In abwechslungsreichen Mini-Szenen in unterschiedlichen Formationen verhandeln sie diese Themen.

Jan Buschmann protokolliert die Reisen in andere Welten und seine Gefühle dabei. Während er in sein Notizbuch kritzelt, erklingt seine Stimme auf dem Lautsprecher. Eine witzige Nummer ist die von drei Spielern, die mit Masken von Putin, Trump und Musk ausstaffiert sind: Sie wollen dem Publikum Grundstücke auf einem neuen Planeten, nachdem sie den alten zerstört haben, verkaufen.

Die Zeit läuft rückwärts

Smilla Strasser legt ein tolles Solo hin ­ - über das unnötige Anschmeißen des Druckers. Irgendwann fragen sie sich, ob sie bei den Aliens gelandet sind oder vielleicht selbst welche sind – und setzen sich ulkige grüne Mützen auf.

Am Ende läuft die Zeit rückwärts. Während es zurück in die Vergangenheit geht, von der drei Darsteller berichten, erscheinen an den Stellwänden im Bühnenhintergrund Fotos von den Jugendclub-Mitgliedern, auf denen sie immer jünger werden – bis sie plötzlich nicht mehr da sind.

Nächste Aufführungen

Unter der Regie von Sarah Liane Jasinszczak ist mit den selbstgeschriebenen Texten, die zum Teil recht poetisch sind, der Jugendlichen wie gewohnt eine dramaturgisch dichte, rund 70-minütige Produktion entstanden. Unterstützt wurde die Theaterpädagogin von Birgit Götz, die für die Choreografien zuständig war. Besonders gelungen ist jene zum titelgebenden Song von David Bowie.

Die nächsten Aufführungen sind am 14. Mai und 5. Juni im Studio. Karten gibt es unter Tel. 5027222 und auf der Webseite des Theaters: www.theaterdo.de

Wer Lust hat, in der Spielzeit 2025/26 mitzumachen, findet Informationen dazu unter: www.junges-schauspiel@theaterdo.de

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