Getunte Autos gut zu finden, ist nicht verboten. Bestimmte Umbauten allerdings schon - weil sie die Verkehrssicherheit gefährden können. © Alexandru Ivanov / unsplash.com

Dortmunder Influencer

JP Kraemer kritisiert Tuner-Kontrollen am Wall – Polizei hält mit Zahlen dagegen

Tuning-Influencer JP Kraemer hat in einem Youtube-Video Polizeikontrollen gegen Tuner und Raser kritisiert. Häufig würden Autos sichergestellt, die gar keine Mängel haben. Stimmt das?

Dortmund

, 10.07.2021 / Lesedauer: 3 min

Der Dortmunder Tuning-Unternehmer und Influencer JP Kraemer hat in einem Youtube-Video das Vorgehen der Polizei bei Kontrollen gegen Raser und illegales Tuning kritisiert. Häufig kommuniziere die Polizei stolz, wie viele Fahrzeuge stillgelegt wurden.

„Traurigerweise sind sehr viele dieser Stilllegungen nicht richtig und ein Gutachter, der das Auto dann bekommt, stellt dann fest, dass das Auto doch legal war“, so Kraemer.

In seinem Video nennt Kraemer die Polizei Dortmund nicht direkt. Für diese sind die Kontrollen am Ostwall gegen Raser und illegales Tuning schon länger ein Schwerpunkt - und JP Kraemers Unternehmen sitzt in Dortmund. Grund genug, die Polizei Dortmund mit den Vorwürfen zu konfrontieren.

Niedrige Schwelle für eine Sicherstellung

Auf unseren Fragenkatalog erklärt die Polizei Dortmund, wann ein Fahrzeug sichergestellt und zum Gutachter gebracht wird. Das passiere bei Fahrzeugen, „bei denen der Anfangsverdacht einer Gefahr für die Verkehrssicherheit vorliegt“.

Der Anfangsverdacht ist, juristisch gesehen, die niedrigste Verdachtsstufe, reicht aber zum Beispiel auch für das Aufnehmen von Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft aus.

Autos, bei denen ein solcher Anfangsverdacht vorliege, würden sichergestellt, um ein gerichtsverwertbares Gutachten produzieren zu lassen. Die Fahrzeuge können nicht vor Ort begutachtet werden, weil die Umgebung Messfehler zum Schaden des betroffenen Fahrzeughalters oder der -halterin erzeugen könnten, so die Polizei.

Polizisten und Polizistinnen, die bei Kontrollen gegen Raser und illegales Tuning eingesetzt werden, seien in der Regel besonders geschult. Zudem würden auch gezielt Personen für die Polizei angeworben, die Vorkenntnisse haben, zum Beispiel, weil sie vorher als Kfz-Mechaniker oder Sachverständige gearbeitet haben.

In den meisten Fällen gibt es Dinge zu beanstanden

Bleibt die Frage, wie viele der so sichergestellten Fahrzeuge bei der Begutachtung tatsächlich Beanstandungen aufweisen, also zum Beispiel illegale Umbauten haben.

In 2021 seien bisher 407 Fahrzeuge zur technischen Begutachtung sichergestellt worden, so die Polizei Dortmund. „Davon wurden sechs Fahrzeuge ohne Beanstandungen wieder freigegeben.“ 6 von 407, das entspricht knapp anderthalb Prozent.

In der Regel dauere es etwa zwei Werktage von der Beauftragung des Gutachtens, bis ein solches Fahrzeug wieder freigegeben werde. Die Kosten für die Sicherstellung fallen bei Fahrzeugen, bei denen keine Mängel festgestellt werden, dem Land zur Last.

Und: „In allen anderen Bereichen hat der Betroffene die Möglichkeit, Schadensersatzansprüche geltend zu machen“, so die Polizei Dortmund.

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