Johann König kommt im Rahmen seines Solo-Programmes "Jubel, Trubel, Heiserkeit" am 26.8. in den Westfalenpark. © Boris Breuer
Auftritt im Westfalenpark
Comedian Johann König zu Corona: „Wäre ich mal schön Beamter geworden“
Johann König stand seit fünf Monaten nicht mehr auf der Bühne. Umso „heißer“ ist er auf seinen geplanten Open-Air-Auftritt im Westfalenpark. Im Interview erzählt er vorab von seiner Corona-Zeit.
von Daniel Reiners
Dortmund
, 09.08.2020 / Lesedauer: 4 minAls das Ruhr Nachrichten-Telefon klingelt, kommt Johann König gerade aus dem Frankreich-Urlaub - den hatte er mit der ganzen Familie verbracht. Das komme für ihn einer wahren lose-lose-Situation gleich, bei all der Aufmerksamkeit, die seine drei Kinder während der Schulferien von ihm benötigten.
Natürlich lacht er dabei, und bei Johann König kann man sich nie ganz sicher sein, ob gerade der Mensch spricht, oder ob doch ein kleiner Teil seiner Kunstfigur mit hallt.
Wegen besagter Urlaubs-Strapazen sei er auch schon ganz „heiß“ darauf, bald endlich wieder arbeiten zu dürfen. Am 26.8 wird er zum dritten Mail seit Beginn der Pandemie wieder vor Publikum, genauer gesagt vor Dortmunder Publikum, im Westfalenpark stehen. In der Zeit davor hatte er viel Gelegenheit, über sich selbst und seinen Beruf nachzudenken.
Herr König, sind sie in der aktuellen Zeit noch gerne darstellender Künstler?Sagen wir mal so: Vor 25 Jahren hätte ich in einer so brenzligen Situation wie jetzt sicherlich den Berufsweg des Pädagogen weiter verfolgt, den ich damals angestrebt hatte - und wäre mal schön Beamter geworden. Ich wollte schließlich Sportlehrer werden. Da ich das nicht geworden bin, sondern Entertainer, muss ich nun eben mit den aktuellen Umständen zurecht kommen. Und die drücken aufs Gemüt...Also denken Sie nicht übers Umschulen nach?Ob Sie es glauben oder nicht, in der schlimmsten Lockdown-Phase habe ich mir oft Gedanken darüber gemacht, was ich eigentlich tun soll, wenn ich noch länger nicht mehr auftreten darf. (Überlegt) Ich könnte ja tatsächlich doch noch Pädagoge werden. Am besten Waldpädagoge! Stadtkindern den Wald näher bringen. Das würde viele meiner Interessen verbinden. Seit dem 11. März konnten Sie nicht mehr vor Live-Publikum auftreten. Jetzt soll es zumindest Open-Air-Vorstellungen vor begrenztem Publikum geben......Genau! Und das ist für einen Comedian ungewohnt. In einer Halle, wo ich vom Scheinwerfer angeleuchtet werde und auch das Publikum kaum eine andere Möglichkeit hat als mir zu folgen, kann ich meine Kunstfigur gut entfalten. Unter freiem Himmel ist das etwas ganz anderes. Da fliegt dann ein Vogel irgendwo her, irgendwo anders poltert es, und die Akustik verliert sich möglicherweise in der Luft.
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