Trotz Coronakrise

Jobcenter ruft Mitarbeiter vorerst aus dem Home-Office zurück

Eigentlich sollen wegen des Coronavirus möglichst viele Menschen von zu Hause aus arbeiten. Mitarbeiter des Dortmunder Jobcenters müssen jetzt aber vorerst in die Büros zurückzukehren.

Dortmund

, 01.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Trotz der anhaltenden Coronakrise sollen die Mitarbeiter des Dortmunder Jobcenters aus dem Home-Office zurückkommen. © Dieter Menne

Wer nicht zwangsweise in einer Firma, einem Laden oder einem Büro arbeiten muss, der kann seinem Job in der aktuellen Situation vielerorts auch von zu Hause aus nachgehen. Von der Möglichkeit des Home-Office machen mittlerweile zahlreiche Unternehmen Gebrauch und sorgen so für zusätzlichen Schutz ihrer Mitarbeiter. Soweit die Theorie. In der Praxis resultieren daraus allerdings neue Schwierigkeiten, weshalb das Dortmunder Jobcenter jetzt dazu übergeht, seine Mitarbeiter aus dem Home-Office zurückzuholen.

Noch in der vergangenen Woche war Sprecher Michael Schneider zuversichtlich, was die derzeitige Arbeitssituation im Dortmunder Jobcenter betrifft. Damals betonte er: „Bis auf zeitweise Störungen in der Telefonleitung, funktioniert unsere IT-Infrastruktur trotz der knapp 300 Mitarbeiter, die mittlerweile im Home-Office arbeiten, sehr gut.“

„Das zerschießt unsere Hardware“

Eine Woche später die Kehrtwende: „Wir müssen unsere Mitarbeiter vorerst aus dem Home-Office zurückholen“, sagt Schneider. Der Grund seien anhaltende Serverprobleme. Man habe bemerkt, dass durch den drastischen Anstieg des Home-Office die Server nachhaltig überlastet seien.

„Wenn sich zu viele Mitarbeiter gleichzeitig von außen in das System einwählen, zerschießt das unsere Hardware. Und um die Ressourcen zu schonen, müssen wir diesen Weg gehen“, erklärt Schneider. Dabei wolle er betonen, dass dies nur für Mitarbeiter gelte, die weder vorbelastet sind noch anderweitig zur Corona-Risikogruppe zählen.

Außerdem seien von der Regelung unter anderem auch diejenigen ausgenommen, die Kinder oder Angehörige betreuen müssen. Darüber hinaus versucht man laut Schneider bereits andere Lösungen voranzutreiben.

Beispielsweise habe man damit begonnen, ein bis 22 Uhr reichendes Schichtsystem zu etablieren, um mithilfe der unterschiedlichen Arbeitszeiten die jeweiligen Einwählprozesse zu entzerren. Außerdem verfüge man in der Regel über Einzelbüros, in denen man den geforderten Abstand weitestgehend gewährleisten könne.

Problem tritt deutschlandweit auf

Das habe Schneider zufolge schon zu Beginn der Corona-Krise zu teils bizarren Szenarien geführt: „Normalerweise ist es hier so, dass die Bürotüren aufstehen und man mal eben zum Kollegen rübergehen kann. Als es mit dem Coronavirus losging, wurden die Türen aber beinahe allesamt geschlossen. Von daher ist Abstandhalten hier auf jeden Fall möglich.“

Grundsätzlich sind die Serverprobleme aber bei allen Jobcentern in Deutschland ein Thema, so der Pressesprecher: „Es wird an einer überregionalen Lösung gearbeitet. Ich gehe also davon aus, dass sich die Situation bald wieder etwas entspannt.“