Edle dunkle Sitzgruppen, schick gedeckte Tische, elegant-moderne Kronleuchter - die Szenerie auf den großflächigen Plakaten auf der Schaufensterfront, mit denen für das neue japanische Restaurant „Iiyo“ am Ostenhellweg geworben wird, sieht vielversprechend aus. Doch die Farben sind vergilbt durch die vielen Monate Sonnenlicht, das auf sie gefallen ist.
Sage und schreibe drei Jahre zieht sich der Umbau des Ladenlokals am Ostenhellweg 42-48 mittlerweile hin. Gestartet im Juli 2020, sollte er eigentlich bereits im März 2021 abgeschlossen sein. Dann wurde die Eröffnung auf Ende 2021 verschoben. Im vergangenen Juni hieß es schließlich, man werde im August 2022 die ersten Sushi verkaufen. Doch wieder passierte: nichts.
Jetzt aber stehe man wirklich kurz vor der Eröffnung, sagt Tengteng Lin. Der Gastronom steckt hinter Dortmunds wohl langwierigster Gastro-Eröffnung. In Meerbusch hat er 2019 das erste „Iiyo“ aufgebaut, das am Niederrhein eine gewisse Bekanntheit erlangte, weil es auch schon von Promis aus dem Umfeld von Borussia Mönchengladbach besucht wurde.
Danach gefragt, warum das alles so lange dauere, sagt Lin am Telefon: „Das war eine blöde Situation.“
Mitten im Einbau der wichtigen Lüftungsanlage sei die verantwortliche Firma pleite gegangen, erzählt er. Die Suche nach einer neuen Firma, die bereit gewesen wäre, die halbfertige Anlage zu komplettieren, war zäh und erfolglos - niemand habe die Haftung übernehmen wollen.

Schließlich entschied sich Lin, die Lüftung nochmals komplett neu einbauen zu lassen. Doch auch das ging nicht von jetzt auf gleich - im Gegenteil: „Allein die Lieferung der neuen Teile dauerte acht Monate“, sagt Lin.
Nun sei auch dieses Hindernis überwunden: In der kommenden Woche stehen nach Angaben des Gastronomen die letzten Arbeiten an der Lüftungsanlage an. Danach fehle nur noch die Fettabscheide, deren Einbau etwa drei Wochen dauere. Mit der Eröffnung des Dortmunder „Iiyo“ rechnet Lin daher Mitte bis Ende August.
Lampen hängen schon
Ein Blick hinter die Plakate auf den Schaufenster zeigt, das die Arbeiten im Inneren ziemlich weit sind: Die Lampen hängen schon von den Decken, die dunklen Sitzbänke sind bereits eingebaut, in den Ecken stehen die ersten Stühle.
Wenn alles fertig ist, wird im 480 Quadratmeter großen Lokal Platz für 160 Gäste sein. Änderungen am ursprünglichen Konzept sind nicht bekannt geworden. Demzufolge soll es wie im „Iiyo“-Stammhaus in Meerbusch eine Mischung verschiedener japanischer Spezialitäten geben, aber auch kombiniert mit europäischen Gerichten - „Sushi Fusion“ nennen sie es im „Iiyo“.
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