Italienerin interpretiert berühmteste Malerin aus Mexiko neu - Konsulat zeigt Ausstellung

© Dieter Jaeschke

Italienerin interpretiert berühmteste Malerin aus Mexiko neu - Konsulat zeigt Ausstellung

rnFrida Kahlo

Die leuchtenden Farben Mexikos lassen das italienische Konsulat für zwei Monate erstrahlen. Hier zeigt die römische Malerin Mirella Ventura Kunst, die auch Frida Kahlo gemalt haben könnte.

Kaiserstraßenviertel

, 10.05.2019, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine dunkelhaarige Frau sitzt in einem blumig gemusterten Kleid auf einem Stuhl, schaut konzentriert den Betrachter an. Um sie herum ranken sich Blüten in vielerlei Farben, auf der ausgestreckten Hand der Dame hockt ein Papagei. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, dass Frida Kahlo sich selbst so gemalt haben könnte. Denn die berühmtesten Gemälde der mexikanischen Malerin (1907 – 1954), in ihrer Heimat eine Ikone der Kunst, sind Selbstbildnisse.

Doch die 15 großformatigen Gemälde, die derzeit im italienischen Konsulat ausgestellt werden, stammen von der römischen Malerin Mirella Ventura. „Als ich in den Siebziger Jahren an der Akademie der Schönen Künste in Rom studierte, bekam ich einen Bildband über Frida Kahlo geschenkt, die mir bis dahin nichts gesagt hatte“, erinnert sich Ventura, die eigens zur Vernissage ihrer Ausstellung ins Kaiserviertel gereist ist. „Diese starke Frau hat mich mit ihrer Leidenschaft, ihrer Widersprüchlichkeit, ihrer Kraft und auch ihrem Leid geradezu begeistert.“

15 Bilder aus einem Zyklus von 36 Werken

Doch es sollten Jahrzehnte vergehen, bis Ventura Frida Kahlo auch als Motiv in ihrem Werk verarbeitet hat. Die 15 Bilder, die gerade in Dortmund gezeigt werden, gehören zu einem Zyklus aus 36 Werken, die die mexikanische Botschaft in Italien im vergangenen Jahr erstmals präsentiert hatte.

Und so sieht der Betrachter die faszinierende Frauengestalt immer wieder inmitten von Blumen, Blüten und floralen Mustern in den flirrenden Farben Mexikos. „Die Kunst von Mirella Ventura ist einerseits figurativ, zitiert aber auch Einflüsse der Pop Art und scheint mithin eine Neuinterpretation eines Teils des Werks von Frida Kahlo zu sein“, sagt Konsul Franco Giordani, der die Ausstellung mit dem Titel „Casa Azul“ nach Dortmund geholt hat. Er kennt die Malerin seit 40 Jahren. „Casa Azul“, „Blaues Haus“, so heißt Kahlos Elternhaus in Mexico-Citys kolonialem Stadtbezirk Coyocacán. Es ist heute ein Museum und erzählt vom Leben und Werk der vielleicht bekanntesten Malerin Lateinamerikas.

Farbenpracht und Mythen um die Malerin locken nach Mexiko

Die Farbenpracht und die Mythen um die Malerin inspirierten so manches Gespräch am Abend der Vernissage. „Ich könnte sofort in den Flieger steigen und nach Mexiko fliegen“, schmunzelte Kaiserstraßenanwohnerin Roswitha Stoppelkamp bei einem Glas perlenden Spumantes.

Die Ausstellung „Casa Azul“ ist bis zum 9. Juli während der Öffnungszeiten des Italienischen Konsulates an der Goebenstraße 14 zu sehen (Mo/Di/Do/Fr, 9 - 12.30 Uhr, Mi auch 14.30 - 17.30 Uhr).

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