Investor will ein neues „Kaiser-Quartier“ hochziehen

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Investor will ein neues „Kaiser-Quartier“ hochziehen

rnWohnen im Kaiserstraßenviertel

Seit dem Ende der Netto-Filiale hat sich das Grundstück an der Kreuzung Klönnestraße/Kaiserstraße nahe der Funkenburg in eine Brachfläche verwandelt. Das soll sich ab Oktober ändern.

Dortmund

, 27.07.2018, 04:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Unter den Siedlern im Neubaugebiet auf dem früheren Güterbahnhof Ost wird seit Monaten spekuliert, was mit der Brachfläche in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft geschehen soll. Das fragliche Gelände verläuft inklusive seines rückwärtigen Teils von der Kaiserstraße 134 über die Klönnestraße bis zur Wismarer Straße. Alles in allem rund 1,6 Hektar.

Die will der Investor Eric Schmidt, geschäftsführender Gesellschafter der Autohaus Erwin Schmidt GmbH & Co. KG in Lünen und ehemaliger Langstreckenpilot der Deutschen Lufthansa, mit dem „neuen Kaiserquartier“ bebauen.

130 neue Mietwohnungen für das Kaiserstraßenviertel

In Planung sind zehn Häuser mit insgesamt 130 Mietwohnungen, mehreren Gewerbeeinheiten und einer Rewe-Filiale. „Bauanträge sind gestellt“, sagt Investor Eric Schmidt. Das Gebäude mit der bunten Außenwand an der Kaiserstraße 134 wird ebenso abgerissen wie die frühere Netto-Filiale. Sie steht seit April leer. Der Geländeteil entlang der Klönnestraße, vormals Standort eines Gebrauchtwagenhändlers, ist weitgehend geräumt. Auch der Abriss des dortigen Garagenhofes hat vor Kurzem begonnen.

An der Ecke Kaiserstraße/Klönnestraße entsteht das neue „Kaiser-Quartier“. Das Gebäude mit der bunten Außenwand an der Kaiserstraße 134 wird ebenso abgerissen wie die frühere Netto-Filiale. Sie steht seit April leer.

An der Ecke Kaiserstraße/Klönnestraße entsteht das neue „Kaiser-Quartier“. Das Gebäude mit der bunten Außenwand an der Kaiserstraße 134 wird ebenso abgerissen wie die frühere Netto-Filiale. Sie steht seit April leer. © Gregor Beushausen

Schon im Oktober 2018 möchte der Bauherr die Hochbauarbeiten starten. „Das Ziel ist sportlich“, kommentiert Udo Dammer, Bezirksbürgermeister in der östlichen Innenstadt. Die Politik habe noch keine abschließende Bewertung vorgenommen. Im Grundsatz aber, so Dammer, sei die Mischung aus Wohnen und Einkaufen genau das, was an dem Standort benötigt werde. „So viele Möglichkeiten, sich mit Lebensmitteln einzudecken, gibt an der Kaiserstraße ja nicht mehr“, sagt Dammer.

Zwei Bauabschnitte sind für „Kaiser-Quartier“ geplant

Zwei Bauabschnitte sind für das „neue Kaiser-Quartier“ geplant, für dessen Entwurf das Dortmunder Architekturbüro Bieber verantwortlich zeichnet. Der erste Abschnitt umfasst die Kaiser- und die Klönnestraße. An der Kaiserstraße (die in diesem Bereich von vielen irrtümlich als Hamburger Straße gesehen wird) entstehen in Richtung Klönnestraße zwei viergeschossige Häuser mit Klinkerfassaden.

Die Erdgeschosse sowie ein Teil der oberen Geschosse sind für Gewerbe- und Büronutzung reserviert. Infrage kommen beispielsweise eine Apotheke, Arzt- und Rechtsanwaltspraxen. Die Hauptnutzung aber soll Wohnen sein. Gleiches gilt für das dritte Gebäude, das entlang der Klönnestraße bis zur Ecke Wismarer Straße entsteht: Im Erdgeschoss wird Rewe einen neuen Lebensmittelladen (im Vollsortiment) eröffnen, der um einen Bäcker mit Außengastronomie ergänzt wird.

Auch an der Klönnestraße sollen Wohn- und Gewerbeeinheiten die oberen Geschosse prägen. „Anfang 2020“, sagt Schmidt, „soll der erste Bauabschnitt abgeschlossen sein.“

Sieben weitere Wohnhäuser samt Tiefgarage

Knapp zwei Jahre später, Ende 2021, möchte der Investor auch den zweiten Bauabschnitt realisiert haben – sieben weitere Wohnhäuser mit je fünf Geschossen im Nordwesten des Geländes hin zur Wismarer Straße. Dort soll auch die Zufahrt zur künftigen Tiefgarage liegen, die mit 220 Stellplätzen und einem begrünten Dach ausgestattet wird. Rewe-Kunden und Besuchern der weiteren Läden stehen rund 80 oberirdische Stellplätze (plus Fahrradständer) zur Verfügung.

Investor Schmidt ist sicher, mit dem neuen „Kaiser-Quartier“ zumindest einen kleinen Beitrag zur Entlastung des angespannten Miet-Wohnungsmarktes beizusteuern. Das Angebot reicht von möblierten 25-Quadratmeter-Wohnungen zur Kurzzeit-Miete bis zum 125 Quadratmeter großen Penthouse. „Wir haben eine gute Mischung für alle Altersklassen, zumal alle Häuser mit Aufzügen versehen werden und Wohnungen barrierefrei sind“, sagt Schmidt.

Zur Höhe der Gesamtinvestition mochte er sich noch nicht äußern. Ebenso wenig zu den möglichen Mieten. Das Projekt „Neues Kaiser-Quartier“ ist freifinanziert und wird ohne öffentliche Finanzspritzen hochgezogen.

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