Wie man sich so fühlt, wenn man das älteste Mitglied in der Bezirksvertretung (BV) Aplerbeck ist? „Gut“, sagt Ingeborg Milde (79). Sie wird bald stolze 80 Jahre alt und zeigt immer wieder, dass sie keineswegs zu alt für die kommunale Politik ist. Ein kleines Eingeständnis dem Alter gegenüber hat sie kürzlich dann aber doch gemacht. Nach neun Jahren Fraktionsvorsitz hat sie das Amt an Peter Steinhofer übergeben.
Und in zwei Jahren, nach Ablauf der Wahlperiode, soll dann ganz Schluss sein mit der aktiven Politikarbeit. Aber Ingeborg Milde hat bis dahin noch ein, zwei Wünsche. „Ich würde mich freuen, wenn der EDG-Hof in Aplerbeck eine andere Ein- und Ausfahrt bekommt“, sagt die 79-Jährige. „Es wäre schön, wenn ich das in meiner Zeit in der Bezirksvertretung noch erlebe.“
Ein Gefahrenschwerpunkt
Die Zufahrt ist derzeit nur von der Wittbräucker Straße aus möglich. Gerade in Stoßzeiten staut sich hier der Verkehr. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen. Aber auch zwei der „Katastrophe-Straßen“ im Stadtbezirk sind der Politikerin ein Anliegen. „Seit Jahrzehnten kämpfen wir dafür, dass die Obermarkstraße oder auch die Erlenbachstraße gemacht wird. Auch das hätte ich mir in meiner Zeit in der Bezirksvertretung noch gewünscht“, sagt Ingeborg Milde. Nach einer zeitnahen Lösung sehe es aber leider nicht aus.

„Da denke ich immer: Du bist so lange dabei, aber solche Sachen sind nie umgesetzt worden.“ Ingeborg Milde ist ein echtes CDU-Urgestein. Seit 1985 ist sie Mitglied in der Partei, seit 1999 Mitglied der Bezirksvertretung. Und in den vergangenen Jahren ist im Stadtbezirk einiges passiert. Der Aplerbecker Ortskern wurde umgestaltet, der B236-Tunnel in Berghofen gebaut und alle Sportvereine im Stadtbezirk haben Natur- oder Kunstrasenplätze erhalten, um nur ein paar Beispiele zu nennen.
„Ich hätte alles wieder genau so mitentschieden“, sagt Ingeborg Milde. Bei manchen Dingen habe man indes allerdings nicht die Entscheidungsgewalt. Sicher hätte man sich gewünscht, bei der Ortskernumgestaltung in Aplerbeck den Verkehr aus der Ortsmitte zu bekommen. „Das ging nicht, so haben wir das Beste herausgeholt.“
Das Beste herausgeholt
Und warum hat sich Ingeborg Milde ausgerechnet für die CDU entschieden? „Es passte damals eben“, erklärt sie. „Ich fühlte mich da aufgehoben.“ Dass die Partei nicht gerade mit einem Überschuss an weiblichen Mitgliedern glänzt, war für sie nie ein Problem. Auch in der Aplerbecker Bezirksvertretung hielt sich der Frauenanteil bei den Christdemokraten in engen Grenzen. „Es kommt immer mehr auch weiblicher Nachwuchs in die Partei. Aber die bekommst du nicht in die ehrenamtlichen Ämter“, sagt der Neu-Fraktionsvorsitzende Peter Steinhofer. Es sei die Zeit, die so ein Amt beanspruche.
Das sind beispielsweise Ortstermine, die auch einmal tagsüber sind. Außerdem gehöre es einfach dazu, Präsenz im Stadtbezirk zu zeigen, zu den unterschiedlichsten Zeiten. Ingeborg Milde hat dies getan, sie ist bekannt wie ein bunter Hund. Zwei Jahre wird sie sich noch in den Dienst der Aplerbecker Bürgerinnen und Bürger stellen – und sie wird sich voll reinknien. Wie die vielen Jahre zuvor auch.
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