Was aus der markanten Rohrleitung auf Phoenix-West in Dortmund-Hörde werden soll, die über den Hochofenplatz an der Konrad-Adenauer-Allee in Richtung Hochofen führt, entscheiden die Mitglieder der Bezirksvertretung (BV) vermutlich noch in diesem Jahr. Zwei Möglichkeiten stehen dabei zur Debatte: Abriss oder Sanierung. Wobei eine Sanierung ersten Berechnungen zufolge teurer wäre.
Wie viel höher die Kosten tatsächlich wären, soll noch einmal nachgerechnet werden. Denn es gibt zwar Zahlen der Stadt Dortmund, aber in Hörde möchte man auf Nummer sicher gehen. Zudem möchten die BV-Mitglieder wissen, was die Bürgerinnen und Bürger möchten. Soll ein Stück Industriekultur verschwinden oder soll es erhalten bleiben?

Eine klare Tendenz
In unserer (nicht repräsentativen) Online-Umfrage konnten unsere Leserinnen und Leser vier Tage lang über das gewünschte Schicksal für die alte Rohrleitung abstimmen. Insgesamt 273 Stimmen wurden am Ende abgegeben. Die Tendenz ist eindeutig: 77 Prozent (183 Stimmen) waren der Meinung, die Rohrleitung, die vom alten Gasometer zum Hochofen auf Phoenix-West führt, sei ein Industriedenkmal und müsse erhalten bleiben. Auch wenn die Sanierung am Ende vermutlich teurer wird, als der Abriss.
49 Teilnehmer (21 Prozent) der Abstimmung votierten für den Abriss – aus Kostengründen. Sieben Menschen hatten keine Meinung zu dem Thema. Ein Ergebnis, das auf jeden Fall in die Diskussion um die Zukunft der Rohrleitung einfließen werde, wie Hördes Bezirksbürgermeister Michael Depenbrock am Telefon bestätigt.
Entscheidung im Sommer 2024
Auch Willi Garth, Ehrenvorsitzender des Hörder Heimatvereins, ist für den Erhalt der alten Leitung. „Die umsichtigen Planer haben die Rohrbrücke damals aus gutem Grund stehen lassen. Egal, ob man von Osten oder Westen kommt: Die Rohrbrücke vermittelt den Eindruck, dass die Verbindung zwischen den Hochöfen und dem Gasometer noch existiert“, erklärt Willi Garth. Zu viel sei in der Vergangenheit leichtfertig abgerissen worden.
Voraussichtlich im Sommer 2024 will die Bezirksvertretung in Hörde endgültig über das Schicksal der alten Rohrleitung entscheiden, die schon seit vielen Jahren als baufällig gilt. Aus Gründen der Verkehrssicherheit ist der darunter liegende Hochofenplatz deshalb teilweise für Spaziergänger und Radfahrer gesperrt. Das soll sich ändern – entweder mit einer sanierten Rohrleitung darüber oder ganz ohne.
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