
© Carolin West
In diesem Vonovia-Haus in Dortmund fließt Wasser in den Keller: Mieter sind wütend
Mietärger
In einem Haus der Vonovia steht das Wasser Zentimeter hoch. Und es steigt immer weiter. Zeitnahe Reparatur? Fehlanzeige. Die Mieter sind wütend – und das nicht nur wegen des Wasserschadens.
Den Vonovia-Mietern steht das Wasser zwar nicht bis zum Hals, aber inzwischen fast bis zum Fußknöchel. Am 28. Oktober hat Bruno Gorni (87) den Schaden in dem vorderen seiner beiden Kellerräume bemerkt.
Aus einem Kupferrohr tropfte Wasser. „Ich habe den Schaden sofort der Vonovia gemeldet“, sagt der 87-Jährige, der in einem Haus der Wohnungsbaugesellschaft an der Willstätter Straße wohnt.
Neun Tage später tropft das Wasser nicht mehr, es fließt. Und zwar immer weiter. Bislang habe die Vonovia den Schaden weder begutachtet, noch behoben, so Gorni. „Dabei war angeblich jemand da.“
Vonovia-Handwerker kommt angeblich nicht ins Haus
Am 30. Oktober soll ein Handwerker vor Ort gewesen sein, so habe es ihm die Vonovia gesagt, erzählt Bruno Gorni – allerdings war zu dem Zeitpunkt kein Mieter im Haus.
„Sonst haben die Handwerker immer einen Haustürschlüssel gehabt“, sagt der Rentner. „Und meine Kellertür habe ich extra offen gelassen, damit der Handwerker an alles drankommt.“

Das Wasser im Keller des Vonovia-Hauses steht schätzungsweise vier bis fünf Zentimeter hoch. © Carolin West
Dennoch sei dieser unverrichteter Dinge wieder gegangen. Der neue Reparaturtermin: 19. November. Bis dahin läuft das Wasser weiter, insgesamt mehr als drei Wochen lang. Und der Schaden im Keller wird immer größer.
Das Wasser steht vier bis fünf Zentimeter hoch
Schon beim Betreten des Hauses an der Willstätter Straße fällt auf: Es riecht muffig. „Das war vor dem Wasserschaden nicht so.“ Die Feuchtigkeit setzt sich im Keller fest – und der Geruch im ganzen Haus.
Bruno Gorni öffnet die Tür zu dem Teil des Kellerflurs, von dem seine beiden Kellerräume abgehen. „Im anderen Teil gibt es einen Ablauf, da wäre das mit dem Wasser vielleicht nicht so schlimm.“ Hinter der Tür fällt auf: Hier läuft nichts ab.

Aus dem kupferfarbenen Rohr tropft und läuft das Wasser kontinuierlich. © Carolin West
Im Gegenteil: Das Wasser steht vier bis fünf Zentimeter hoch. Mit einem großen Schritt tritt der 87-Jährige in seinen ersten Kellerraum. Hier ist der Boden nur feucht. Denn dank des Gefälles läuft das Wasser in den Flur.
Der komplette Keller ist feucht
Doch nicht nur der Boden ist betroffen, auch die Decke ist durchnässt. Die hölzerne Werkbank in Bruno Gornis Keller ist hinüber: Sie steht genau unter dem Rohr, aus dem das Wasser fließt.
„Ich verstehe nicht, warum die Vonovia den Schaden nicht schnellstmöglich behebt“, sagt Gorni. Zum Vergleich: Die LEG hat eine ähnliche Schadensmeldung ihrer Mieter an der Severingstraße in Scharnhorst nach wenigen Tagen behoben.

Werkbank und Wand unterhalb des Rohres, aus dem es tropft, sind völlig durchnässt. © Carolin West
„Bei uns wird der Schaden jetzt nur größer – und teurer“, sagt Gorni. Denn das Wasser hat sich inzwischen fast bis zur hintersten Kellertür vorgearbeitet.
Warum der Wasserschaden erst zu einem so späten Zeitpunkt bearbeitet wird, habe die Vonovia nicht begründet. „Bis ich da überhaupt mal jemanden erreicht habe, habe ich fast eine Stunde in der Warteschleife gehangen.“
Ersteinschätzung der Vonovia: Schaden hat keine Eile
Auf seinen Vorschlag hin, das Wasser abzudrehen bis der Schaden behoben ist, sei die Vonovia nicht eingegangen. „Dann hätte das ganze Haus kein Wasser, haben sie gesagt“, erzählt Bruno Gorni. „Aber wenn sie direkt kommen würden, wäre das ja nicht für lange.“
So läuft das Wasser bis zur Reparatur munter weiter. „Das geht wirklich an die Nerven. Meine Frau ist krank und im Pflegeheim, ich bin selbst nicht ganz gesund – und jetzt noch das.“
Nach einer Anfrage dieser Redaktion bei der Vonovia ging dann plötzlich alles ganz schnell: „Wir haben nun umgehend Termine für den 7. und 8. November vereinbart – zur Ursachenbehebung und für Folgearbeiten“, sagt Vonovia-Pressesprecher Matthias Wulff.
Ein Notfallmonteur, der noch am 28. Oktober vor Ort gewesen sei und tatsächlich einen Schlüssel für die Haustür hatte, habe die Einschätzung abgegeben, dass das Problem keine Eile habe. Rückblickend sei das „sehr bedauerlich“, so Wulff.
Redakteurin, davor Studium der angewandten Sprachwissenschaften in Dortmund und Bochum. Sportbegeistert und vor allem tänzerisch unterwegs.
