Das Haus mit der dunklen Verkleidung steht leer. Hier könnte durchaus eine Zufahrt zu einem neuen Wohngebiet entstehen.

© Jörg Bauerfeld

Hinterlandbebauung in der Diskussion: Politiker möchten Wohnklötze verhindern

rnNeubaugebiet

Oft sieht man nur von oben, wie viel Grün noch in einer Stadt vorhanden ist. Im Dortmunder Süden soll jetzt wieder ein Stückchen verschwinden – in der Nähe einer Schule und einer Kita.

Aplerbecker Mark

, 29.04.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nachverdichtung heißt das Zauberwort, das in Dortmund dafür sorgen soll, dass die Zahl an Wohnungen größer wird. Das Dumme ist nur, das dafür meistens ein Stück Natur weichen muss – was oft Proteste nach sich zieht.

Im Dortmunder Süden gibt es auch solche Pläne. In der idyllischen Aplerbecker Mark soll Hinterland bebaut werden: zwischen der Aplerbecker Schulstraße und der Schwerter Straße. Eine Freifläche, die man nur erahnen kann, da die Ränder mit Häusern zugebaut sind.

Die älteren Häuser besitzen einen großen Garten

Im Hinterland der teilweise recht alten Häuser, die noch einen großen Garten besitzen, ist eine Menge Platz. „Uns ist zu Ohren gekommen, dass hier schon im Hintergrund geplant wird“, sagt Jan Gravert, Fraktionssprecher der SPD in der Bezirksvertretung Aplerbeck.

Und was den Politikern zu Ohren gekommen ist, hat sie nicht erfreut. Denn, so sei durchgesickert, ist der Wunsch eines Investors wohl, dort Mehrfamilienhäuser zu errichten. „Und das wollen wir auf jeden Fall verhindern“, sagt Jan Gravert. Gegen eine Bebauung an sich sei wenig einzuwenden. „Nur, wir wollen Mitreden, was hier gebaut wird.“

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Die Problematik vor Ort ist allein schon durch einen Kindergarten und einer Grundschule gegeben. Wohin mit dem ganzen Verkehr, wenn große „Wohnklötze“ entstehen? Die Schwerter Straße sei ohnehin schon sehr stark belastet. Und wo soll die Einfahrt zu dem neuen Baugebiet entstehen?

Einfahrt zum Baugebiet an der Schwerter Straße?

Eine Möglichkeit ist an der Schwerter Straße gegeben. Hier stehen links und rechts vom „Eislädchen“ zwei leerstehende Häuser. Das seien zunächst nur Vermutungen. Denn, wem die Häuser letztendlich gehörten und ob sie am Ende wirklich abgerissen werden, könne man nicht sagen.

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„Die Sache mit einer späteren Zuwegung ist einer der ungeklärten Punkte“, sagt Jan Gravert. Überhaupt sei es noch ein sehr früher Zeitpunkt für ein solches Projekt. Aber man wolle jetzt schon Mitsprechen. Eigentlich sei eine Zuwegung in der Nähe einer Grundschule und eines Kindergartens schwer vorstellbar.

Wie weit die Pläne schon fortgeschritten seien, wisse er nicht. Es gebe aber wohl einen Investor, der Mehrfamilienhäuser planen würde. „Und das soll verhindert werden.“ Bevor auf der Freifläche überhaupt etwas gebaut werden kann, müsse allerdings noch ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Das könne bis zu drei Jahre dauern. Trotzdem sei ein früher Einbezug der Lokalpolitiker und Anwohner enorm wichtig.