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Impfungen für Unter-12-Jährige sollten kinderleicht sein
Meinung
Impfen für Kinder unter 12 ist jetzt möglich. Oder doch nicht? Für Eltern ist die Situation nicht leicht zu durchblicken. Deshalb braucht es jetzt effiziente Lösungen, meint unser Autor.
Der Auftakt verlief wenig verheißungsvoll. Zum angekündigten Start der Kinderimpfungen am Montag (13.12.) fehlte vielerorts der Impfstoff.
Das kann bei einer derart komplexen Logistik passieren. Es passt aber ins Bild dieser bisher schlecht orchestrierten Kampagne, die viele Eltern eher verwirrt als bestärkt.
Erst warteten viele wochenlang auf eine Empfehlung der Stiko zum Thema. Als diese dann endlich kommt, fällt sie zwar wissenschaftlich korrekt, aber kommunikativ katastrophal aus, weil für Kinder ohne Vorerkrankung keine ausdrückliche Empfehlung ausgesprochen wird.
Es fehlt die Sensibilität dafür, dass so etwas viele Eltern verunsichert. Denn zwar gibt es bereits viele, die sich in die eine oder andere Richtung festgelegt haben. Aber in vielen Familien wird das Thema erst in den nächsten Wochen ankommen. Sie brauchen klare Informationen.
Wie beim Booster gilt: Macht es so einfach wie möglich
Es gilt, was auch bei den Boostern gilt: Familien brauchen einen möglichst einfachen Zugang zu Impfungen. Angebote in Schulen und Kindergärten sollte deshalb eine ernsthafte Überlegung sein.
Ärztinnen und Ärzte in Dortmund gehen das Thema mit großem Pragmatismus an. Doch auch ihre Belastbarkeit hat Grenzen. Deshalb benötigen sie jede mögliche Unterstützung. Und die Lieferpanne zum Start sollte vorerst die letzte dieser Art bleiben.
Seit 2010 Redakteur in Dortmund, davor im Sport- und Nachrichtengeschäft im gesamten Ruhrgebiet aktiv, Studienabschluss an der Ruhr-Universität Bochum. Ohne Ressortgrenzen immer auf der Suche nach den großen und kleinen Dingen, die Dortmund zu der Stadt machen, die sie ist.
