
© Felix Guth (Archiv)
Impfgegner wollen in Dortmund mit gedeckelter Teilnehmerzahl demonstrieren
„Spaziergang“ angemeldet
Seit mehreren Wochen demonstrieren Impf- und Coronamaßnahmen-Gegner in Dortmund. Kürzlich pausierte die montägliche Demo-Reihe. Wegen „unzumutbarer“ Auflagen. Doch das hat sich offenbar geändert.
Eine Woche Pause gab es bei den Demonstrationen der Gegner von Impfungen und Coronaschutzmaßnahmen in Dortmund. Der Grund dafür war die Absage einer geplanten Versammlung am Montag (24.1.) wegen der Auflage, den 3G-Status stichprobenartig zu kontrollieren, wenn mehr als 750 Menschen teilnehmen.
Trotzdem waren am Abend nach Angaben der Polizei bis zu 300 Menschen in Kleingruppen in der Dortmunder Innenstadt vor diesem Hintergrund unterwegs. Die Bilanz: mehrere Platzverweise, Ordnungswidrigkeiten und Strafanzeigen.
Für Montag (31.1.) wird in den Telegram-Kanälen nun erneut zu einem „Lichterspaziergang“ aufgerufen. Diesmal handele es sich wieder um eine angemeldete Versammlung.
Lange Sammelphase als Spielraum für Auflagen
Polizeisprecherin Carina Peschel bestätigt auf Anfrage, dass die Versammlung mit 749 Teilnehmenden angemeldet worden sei – ab 750 würde die 3G-Regel greifen.
Die Demo sei für den Zeitraum von 17.45 bis 22 Uhr angesetzt, so Peschel. In den Telegram-Aufrufen ist von einer „Sammelphase“ auf dem Friedensplatz bis 19.15 Uhr die Rede – als „Spielraum für die möglichen Auflagen“, wie die Anmelderin erklärt. Um 19.15 Uhr soll der „Spaziergang“ losgehen.
Die Demonstration wird voraussichtlich erneut über den Wall ziehen. Deshalb ist am Montagabend mit Verkehrseinschränkungen und Stau zu rechnen.
Außerdem ist wieder Gegenprotest der Partei „Die Partei“ angekündigt. Wie in den vergangenen Wochen findet er vor der Katharinentreppe am Dortmunder Hauptbahnhof statt, als Standkundgebung von 18 bis 21 Uhr.
„Unzumutbare“ Auflagen jetzt offenbar akzeptiert
Laut Aufruf ist für den „Spaziergang“ folgendes Thema genannt: „Schluss mit 3G-Diskriminierung an der frischen Luft! Die Versammlungsfreiheit ist Demokratie! Gegen Auflagenschikane bei Versammlungen! Für unsere Grundrechte“. Mit der eigenständigen Absage gab es aus dem Lager der Corona-Demo Kritik in Richtung Stadtverwaltung, hauptsächlich wegen der 3G-Kontrollen, die bei der Versammlung durchgeführt hätten müssen.
Die Stadt Dortmund hat diese Vorwürfe bereits zurückgewiesen: Es handele sich um Landesrecht, nur so sei eine Demonstration im aktuellen Pandemie-Geschehen möglich.
Offenbar haben sich die Impfgegner mittlerweile mit den zuletzt als „unzumutbar“ bezeichneten Auflagen arrangieren können. Denn die haben sich laut Stadtsprecher Maximilian Löchter nicht verändert: „Lediglich die Anzahl der Stichproben wurde für Dortmund bei der derzeitigen Infektionslage auf 10 Prozent festgesetzt.“
1990 im Emsland geboren und dort aufgewachsen. Zum Studium nach Dortmund gezogen. Seit 2019 bei den Ruhr Nachrichten. Findet gerade in Zeiten von Fake News intensiv recherchierten Journalismus wichtig. Schreibt am liebsten über Soziales, Politik, Musik, Menschen und ihre Geschichten.
