Kitas immer voller - und es kommen bald wohl noch mehr Kinder

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Kitas immer voller - und es kommen bald wohl noch mehr Kinder

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Die langsame Öffnung der Kitas geht weiter. Seit Montag (27.4.) können auch berufstätige Alleinerziehende die Notbetreuung für ihre Kinder in Anspruch nehmen. Das hat Folgen.

Dortmund

, 28.04.2020, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Langsam wird es wieder voller in den Kitas - auch, wenn man in den Einrichtungen noch weit vom sonst üblichen Alltag entfernt ist. Inzwischen seien doppelt so viele Kinder in der Notbetreuung wie zu Beginn der Corona-Pandemie, bilanzierte die städtische Jugenddezernentin Daniela Schneckenburger.

Vor allem in der vergangenen Woche hatte es einen Schub gegeben, nachdem Eltern aus weiteren Berufsgruppen wie Reinigungspersonal und Rechtsanwälte in den Kreis der Anspruchsberechtigten aufgenommen wurden. Seit diesem Montag (28.4.) können auch berufstätige Alleinerziehende die Notbetreuung für ihre Kinder nutzen.

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Die Folgen sind in vielen Kitas spürbar. Wurden beim städtischen Träger Fabido am vergangenen Freitag 508 Kinder in den Kitas betreut, waren es zu Beginn dieser Woche schon 621 Kinder. Dazu kommen 194 Kinder in der Kindertagespflege, 22 mehr als am Freitag davor.

Bescheinigungen nötig

In den Kitas der evangelischen Kirche, die größter privater Träger von Kitas in Dortmund ist, stieg die Zahl der Kinder in der Notbetreuung von 265 am Montag vergangener Woche auf 306 am Freitag und 397 an diesem Montag.

„Inzwischen sind es mehr als 400“, berichtet Pfarrer Jochen Schade-Homann als Fachbereichsleiter beim Evangelischen Kirchenkreis.

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Im Laufe der Woche sei mit weiter steigenden Zahlen zu rechnen, weil viele Betroffene erst die Bescheinigungen ihres Arbeitgebers besorgen müssten. Die Formulare dazu wurden vom Land erst zum vergangenen Wochenende zur Verfügung gestellt.

Auch Claudia Sprenger vom katholischen Gemeindeverband als Kita-Träger geht davon aus, dass viele Alleinerziehende erst noch die Formalitäten erledigen müssen. Auch in den katholischen Kitas war die Anzahl der Kinder in Notbetreuung aber ebenfalls schon zwischen Freitag und Montag von 209 auf 258 gestiegen.

Sorgen um die Kinder

Für Jörg Loose vom Unterbezirk der Arbeiterwohlfahrt blieb der Zuwachs durch die Neuregelung für Alleinerziehende unter den Erwartungen. Er hat grundsätzlich aber die Bitte an Eltern, die anspruchsberechtigt sind, möglichst den Alleinerziehenden den Vortritt zu lassen, wenn sie die Betreuung ihrer Kinder auch anders als in der Kita regeln können.

Nicht zuletzt sieht er die Kinder im Mittelpunkt. „Sie erleben im Moment den größten Verlust - an Spielkameraden, an festen Strukturen und auch an individueller Förderung“, stellt Jörg Loose fest.

Hier hofft er, dass die Eltern das so weit wie möglich auffangen können. Auch über die Einschränkungen und Vorgaben wegen der Corona-Pandemie sollten die Eltern offen mit ihren Kindern sprechen, fordert Loose. „Wir müssen die Kinder mitnehmen.“