Wildpinkler, Glasscherben, Müll Anwohner klagen nach Winterglühen über Vandalismus

Nach Winterglühen: Anwohner klagen über Müllberge und Vandalismus
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Glasscherben und Müllreste hätten die Mündung der Tannenstraße in Dortmund Hombruch im Anschluss nach dem Winterglühen gepflastert. Das berichtet Sebastian Everding. Der 39-Jährige wohnt direkt in der Nähe des Hombrucher Marktplatzes, wo vom 27. bis zum 29. Januar das Fest mit Glühweinverköstigung, Imbiss-Angeboten und Ballon-Show stattfand. Für ihn hat die Veranstaltung im Nachgang einen faden Beigeschmack.

„Mich ärgert, dass nur berichtet wird, wie toll das Fest war“, so der Anwohner. „Bis gestern war die Straße hier vor dem Sanitätshaus noch voll mit Glasscherben und man konnte kaum mit dem Auto durchfahren.“ Am Montag (30. Januar) hätten sich die Kehrdienste zwar um die Hinterlassenschaften der Veranstaltung gekümmert. Davor seien die Anwohner allerdings mit einem Müll- und Glasscherbenhaufen konfrontiert worden. Auch hätten einige Besucher die umliegenden Straßen als Außentoilette genutzt.

Mehr Entsorgungsmöglichkeiten

„Ich wünsche mir, dass mehr Toiletten und Mülleimer aufgestellt werden“, so Everding. Sein Ärger rührt allerdings nicht nur von den Überresten der Feierlichkeiten. Everding betreibt außerdem einen Bienenfutterautomaten in der Tannenstraße. Dort können Blumensamen gezogen und ausgesät werden. Ziel der Installation ist es, die für unser Ökosystem so wichtige Bienenpopulation zu stärken.

So sah das Ensemble des Automaten noch vor dem Winterglühen aus. Die beiden Elemente auf der linken Seite fehlen seitdem.
So sah das Ensemble des Automaten noch vor dem Winterglühen aus. Die beiden Elemente auf der linken Seite fehlen seitdem. © Sebastian Everding

Es sei nicht das erste Mal, dass der Automat demoliert worden sei. Auf dem Marktplatz finden häufiger größere Veranstaltungen statt, wie das Straßenfest „Viva Hombruch“ oder der Kulturfrühling. Der Grad des Vandalismus bei den Veranstaltungen hätte in den letzten Jahren stetig zugenommen und seit den Einschränkungen der Corona-Pandemie ein Höchstniveau erreicht, berichtet Everding. So wäre auch eine Glastür eingetreten worden.

Veranstalter schätzen Situation anders ein

Tobias Klotz von der AIG Westend, Veranstalter des Winterglühens, sieht die Situation anders. „Unsere Veranstaltung richtet sich größtenteils an ein Ü-30-Publikum. Ich gehe nicht davon aus, dass die im Anschluss an das Fest randalierend durch die Straßen ziehen“, so der Betriebswirt.

Für die Veranstaltung hätte man eigens 20 zusätzliche Mülleimer aufgestellt. In Gesprächen mit der Bezirksverwaltung bezüglich des Winterglühens sei außerdem ein sehr positives Resümee gezogen worden, berichtet Klotz. Er könne zwar verstehen, dass sich die Anwohner des Marktplatzes mehr Schutz vor Vermüllung und Vandalismus wünschten, finde es aber unglücklich, dass dieser Wunsch nun an dem aus seiner Sicht sehr harmonischen Winterglühen festgemacht werde.

Die Beschädigung des Bienenfutterautomaten hat Sebastian Everding über die Jahre mehrere Male zur Anzeige gegeben – vergeblich. „Da können die Täter natürlich kaum nachverfolgt werden“, sagt er. Für das diesjährige Winterglühen liegen der Polizei Dortmund allerdings keine Anzeigen vor.

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