Großer Tag für Schülersprecher Lukas Wiens und die Schüler der Geschwister-Scholl-Gesamtschule: Am Mittwoch (18.1.) übergaben sie in einer der großen Pausen eine Petition mit 850 Unterschriften an Ulrich Jaeger, den Verkehrsvorstand von DSW21.
Darin fordern die Schüler, wie bereits berichtet, eine bessere Anbindung ihrer Schule an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Eine Schülerin machte dieses Ansinnen plastisch: Sie habe errechnet, dass sie 15 Tage im Jahr nur mit dem ÖPNV verbringe - über 6 Tage davon nur beim Warten auf Bus oder Bahn. Eindeutig zu viel, wie nicht nur sie findet.
„Wir setzen uns ein“
Das politische Engagement der Schüler findet eine breite Zustimmung. So sagte Schulleiterin Dr. Christina Neder, so etwas stehe für das „demokratische Prinzip“, dem sich die Schule verpflichtet fühle. Und: „Wir sind bekannt dafür, dass wir uns für unsere Interessen einsetzen.“

Kritikpunkt der Schüler ist vor allem die schlechte Anbindung an Stadtteile wie Wickede oder Husen/Kurl. „Man kommt zwar mit dem Bus prima nach Hohenbuschei oder nach Asseln. Aber von da aus geht‘s dann nicht weiter“, hatte Lukas Wies beim Pressegespäch im Dezember gesagt.
Lob auch von DSW21
Auch Ulrich Jaeger lobte die Schüler: Wenn man bei gut 1000 Schülern 850 Unterschriften zusammenbekomme, dann sei das eine hervorragende Quote. Es sei wichtig, sich politisch zu engagieren.
Aber obwohl auch Jaeger seine Unterschrift auf ein entsprechendes Plakat setzte, dämpfte er zugleich die Schüler-Erwartungen. Man werde sicherlich nicht alles von den Forderungen umsetzen können. In Dortmund gebe es 190 Schulen, die alle ihre besonderen verkehrstechnischen Anforderungen haben. Für weitere Sonderbusse - es gebe ja schon eine ganze Menge - fehle schlicht das Geld.
Im Vergleich zu anderen Schulen habe die Geschwister-Scholl-Gesamtschule bereits eine gute ÖPNV-Anbindung - mit Bushaltestellen direkt davor und der Stadtbahn nicht weit entfernt. Dennoch wolle er die Forderungen der Schüler genau prüfen und auch mittels Verkehrszählungen schauen, wohin die meisten Schülerströme führen.

Er finde es gut, dass die Schülerinnen und Schüler bei ihren Forderungen auch an die Busfahrerinnen und Busfahrer gedacht haben. Sie machen deutlich, dass Verbesserungen im Busverkehr nicht zu Lasten der Fahrer gehen dürfen – Stichwort: Fachkräftemangel. Deswegen haben sich die Schüler auch mit den Gewerkschaftern von ver.di zusammengeschlossen, um das Thema gemeinsam anzugehen.
Lukas Wiens kündigte an, mit der GSG-Schülervertretung bald weitere politische Themen angehen zu wollen.
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