Jetzt droht Pendler-Chaos an der S4 in Dortmund „Hoffe, dass es bei zwei Wochen bleibt“

Pendler müssen sich auf Bahnlinie S4 wegen Streckensperrung umstellen
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Wegen eines Bombenverdachts an der S-Bahn Strecke S4 zwischen Dorstfeld und Brackel fährt die Bahn in den kommenden zwei Wochen in diesem Bereich nicht. Es gibt zwar einen Schienenersatzverkehr, der allerdings deutlich länger braucht als die Bahn. Das bedeutet für viele Pendler, dass sie sich umstellen müssen. Für zwei Pendler wird der Alltag dadurch ungleich komplizierter.

Einer ist Hans-Georg Schneider. Er kommt in den nächsten Wochen extra aus Lippstadt zu Untersuchungen ins Knappschaftskrankenhaus nach Brackel. „Ich werde in den nächsten vier Wochen immer wieder mit der Bahn hierher kommen müssen“, sagt er. Nun müsse er aber wegen der Sperrung umplanen. „Wenn ich einen Termin beim Chefarzt habe, dann möchte der natürlich nicht auf mich warten, weil meine Bahn nicht fährt“, so Schneider. Allerdings fällt auf seinem Weg lediglich die Station Brackel-Knappschaftskrankenhaus aus. Er muss also nur vom S-Bahnhof in Brackel zum Knappschaftskrankenhaus kommen.

Sabrina Heitmann muss wegen der Streckensperrung ihren Arbeitsweg umplanen.
Hans-Georg Schneider fährt aus Lippstadt zum Brackeler Knappschaftskrankenhaus und muss wegen der Sperrung umplanen. © Tim Hübbertz

Deutlich umständlicher wird es für Sabrina Heitmann aus Westerfilde. „Ich bin im Oktober letzten Jahres von Wickede nach Westerfilde gezogen, arbeite allerdings noch immer in Wickede. Ich bin für meinen Arbeitsweg auf die S4 angewiesen und durch die Sperrung jetzt gezwungen, mit der U-Bahn zu fahren. Das macht meinen Arbeitsweg deutlich länger“, erklärt Heitmann.

Wegen der Streckensperrung muss Heitmann morgens jetzt früher aus dem Haus gehen. „Normalerweise fahre ich um kurz nach 7 Uhr in Westerfilde los und bin um 7.50 Uhr in Wickede. Durch die Streckensperrung muss ich die schon um 6.31 Uhr die U-Bahn nehmen, um fast zur gleichen Zeit bei der Arbeit anzukommen“, sagt sie. Und selbst das funktioniere nur unter der Voraussetzung, dass es auf der Strecke nicht zu einer Verspätungen kommt.

Schienenersatzverkehr keine Option

Durch den 20-minütigen Fußweg, den Heitmann von ihrem Wohnort aus zur Haltestelle in Westerfilde hat, müsse sie jetzt morgens das Haus bereits um 6.10 Uhr verlassen, um pünktlich zu kommen. Eine halbe Stunde früher als normalerweise. „Es ist wirklich ärgerlich, aber es nützt ja nichts. Ich hoffe nur, dass es bei den angekündigten zwei Wochen bleibt und nicht verlängert wird“, ärgert sie sich.

Der eingerichtete Schienenersatzverkehr (SEV) sei für sie keine Option für den morgendlichen Arbeitsweg. „Ich gehe davon aus, dass ich es damit definitiv nicht pünktlich zur Arbeit schaffen würde“, vermutet Heitmann. Während die Bahn für die gesperrte Strecke im Normalfall eine Fahrzeit von 15 Minuten benötigt, braucht der Bus 38 Minuten für diesen Weg (laut DB-Navigator). Der SEV fährt die ausfallenden Haltestellen Dortmund West, Möllerbrücke, Stadthaus, Körne West, Körne und Knappschaftskrankenhaus an.

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