„Eine einzige Hundetoilette“ Dortmunder Tagesmutter (37) startet mutige Anti-Kot-Aktion

Tagesmutter Claudia Schulze startet Aktion gegen öffentliches Hundeklo
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Soweit ist es schon gekommen: Die Dortmunderin Claudia Schulze weiß genau, welche Hinterlassenschaft auf dem Gehweg zu welchem Hund gehört. Denn tagtäglich muss sie sehen, was sie gar nicht sehen möchte: Wie sich Vierbeiner, teilweise direkt vor dem Fenster ihrer Kindertagespflege-Einrichtung „Krabbelkäfer“, erleichtern und ihre Halter die nicht selten riesigen Haufen einfach liegenlassen.

„Die Meile ist ein einziges Hundeklo“, klagt die 37-jährige Tagesmutter, die aktuell fünf Kinder in Dortmund-Marten betreut. Für sie und viele Anwohner sei dieses Verhalten nicht nur rücksichtslos und respektlos gegenüber anderen, sondern auch nicht mehr länger tolerierbar. Nicht nur auf den Gehwegen und der Straße erleichterten sie sich pausenlos die Hunde, auch die Baumumrandungen unter den Linden blieben nicht verschont.

Und schon wieder ein Hundehaufen: Claudia Schulze wird bei ihren Spaziergängen mit ihren Tageskindern ständig mit diesem ekeligen Anblick konfrontiert
Und schon wieder ein Hundehaufen: Claudia Schulze wird bei ihren Spaziergängen mit ihren Tageskindern ständig mit diesem ekeligen Anblick konfrontiert. Immer wieder passiert es ihr, dass sie mit den Rädern das Kinderbusses einen Haufen erwischt. © Beate Dönnewald

„Das ist einfach nur ekelig und wir appellieren an jeden Hundehalter, die Hinterlassenschaften seines Hundes zu entfernen“, sagt Claudia Schulze. Um ihrem Anliegen mehr Nachdruck zu verleihen, hat sie nun eine ungewöhnliche Anti-Kot-Aktion gestartet.

So war sie am Dienstag (13.6.) mit ihrem Kinderbus in der Straße „In der Meile“ unterwegs und hat an zehn Bäumen bunte Aushänge mit einer Hundekarikatur und dem Aufdruck „Eure Hunde können es nicht allein – drum bitte liebe Menschen haltet Wege und Wiesen rein“ befestigt.

Um es den ignoranten Hundehaltern noch einfacher zu machen, hängt an jedem Plakat außerdem eine Rolle mit Kot-Tüten. „Hier gibt es genügend Abfalleimer, das dürfte doch wirklich kein Problem sein“, so die 37-Jährige.

Claudia Schulze hofft, dass ihre Aktion Wirkung zeigt und sie zukünftig durch die „Meile“ laufen kann, ohne ständig auf dem Boden nach Hundekot Ausschau halten zu müssen oder trotz aller Achtsamkeit ungewollt einen Haufen zu erwischen. Das würde auch die Arbeit mit den Kindern erleichtern. „Ich möchte, dass sie an der Hauswand entlang gehen, um nicht den direkten Kontakt zu den Autos zu haben. Doch das ist kaum möglich hier.“

Diese Hundehaufen befanden sich alle im Fußgängerbereich, bis der EDG-Reinigungswagen sie auf die Straße geschoben hat.
Diese Hundehaufen befanden sich alle im Fußgängerbereich, bis der EDG-Reinigungswagen sie auf die Straße geschoben hat. © Claudia Schulze

„Peinlich und fremdschämend“

Für sie sei es eine Selbstverständlichkeit und wichtig, den Kleinen einen rücksichtsvollen Umgang mit Hunden beizubringen. „Wir lieben Hunde“, betont sie und hofft, dass ihre Aktion nicht missverstanden wird. „Auch nette Hundebesitzer, die wir täglich auf unseren Spaziergängen antreffen, können dieses Verhalten nicht verstehen“, so Claudia Schulze.

Sie empfinde es „als peinlich und fremdschämend“, sich mit diesem Thema auseinandersetzen zu müssen. „Doch je mehr man sich damit beschäftigt, desto mehr stellt man fest, was hier alles so herumliegt“, sagt Claudia Schulze. Ihre Aktion verstehe sie deshalb auch als Beitrag für ein sauberes Marten. „Dafür machen wir uns stark.“

Claudia Schulze stellt ihre Aktion gegen öffentliche Hundetoiletten im Video vor www.RN.de/Dortmund

Claudia Schulze wünscht sich nicht nur vor ihrer Kindertagespflege-Einrichtung saubere Verhältnisse, sondern im gesamten Stadtteil.
Claudia Schulze wünscht sich nicht nur vor ihrer Kindertagespflege-Einrichtung saubere Verhältnisse, sondern im gesamten Stadtteil. © Beate Dönnewald

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