Den angrenzenden Friedhof in Brackel würden viele Hundehalter als Klo für ihre Vierbeiner nutzen. Vor allem das Liegenlassen oder entsorgen im Grünschnitt ärgert einen Anwohner.

© Daniel Immel

Haufen-Ärger in Dortmund – Friedhof als Hundeklo missbraucht?

rnEv. Friedhof Brackel

Eigentlich ist ein Friedhof ein Ort des Trauerns. Ein Anwohner des evangelischen Friedhofs in Brackel sieht diesen Zustand gefährdet, denn die Fläche wird oftmals als Hundeklo benutzt.

Brackel

, 03.01.2022, 05:30 Uhr / Lesedauer: 2 min

Hundehaufen auf den Gräbern der verstorbenen Liebsten zu finden – das ist wohl das Letzte, das Trauernde in diesem Moment auf einem Friedhof sehen möchten. Michael Osthaus aus Brackel lebt direkt angrenzend an den evangelischen Friedhof in Brackel.

Seit geraumer Zeit dokumentiert er Hundekothaufen, die auf und an Gräbern oder schlicht auf der Friedhofswiese liegen. Er sagt: „Der Friedhof wird als Hundeklo benutzt". Vor allem seit Beginn der Pandemie würden viele Menschen ihre Hunde auf dem Friedhofsgelände ausführen - dabei nicht immer respektvoll mit dem Gelände umgehen.

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In der Vergangenheit wurde zumindest nachts das Tor zum Friedhofsgelände abgeschlossen. Seit etwa einem Jahr bleibt es nachts offen, wie der Kirchenkreis Dortmund bestätigt. Laut Osthaus würden Hundebesitzer diesen Zustand ausnutzen, um zu jeder Uhrzeit ihre Vierbeiner auf der Begräbnisstätte auszuführen.

Täglich seien Hunde auf dem Areal anzutreffen, damit diese ihren Kot dort ablassen können. Osthaus empfindet diesen Zustand als respektlos den Toten gegenüber.

Vor allem der Umgang einiger Hundebesitzer würde ihn ärgern. Es gäbe zwar Menschen, die ihren Vierbeiner fernab von Gräbern halten und den Hundehaufen aufsammeln und entsorgen würden. In einigen Fällen würde der Kothaufen jedoch nicht entsorgt werden oder der Beutel in einen offenen Grünschnittbehälter geworfen werden.

Da das Grundstück von Michael Osthaus direkt an einen Grünschnittbehälter angrenzt, sei es vor allem im Sommer als Anwohner unerträglich. Es sei ekelhaft, sagt der Brackeler, „im Sommer haben wir richtige Probleme mit Schmeißfliegen gehabt“.

Das Grundstück von Osthaus ist mit einer niedriggeschnittenen Hecke vom Friedhof abgetrennt. „Manchmal schmeißen die Leute die Kot-Tüten auch bei uns in die Hecke oder drüber“, sagt er. Vor allem seinen Enkelkindern, die im Garten spielen, möchte er einen solchen Fund in Zukunft ersparen.

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Der Anwohner appelliert daher an die Hundehalter, die vorgesehene Hundeweise bei der S-Bahn-Station „Knappschaftskrankenhaus“ zu verwenden. Oder wenigstens respektvoll mit einem Friedhof umzugehen, keine Gräber zu verschmutzen und die Kothaufen ordnungsgemäß in einer Restmülltonne zu entsorgen.

Bei einem Rundgang auf dem Friedhofsgelände in Brackel zählt unser Autor vier Hundehalter. Weitere Personen sind nicht anzutreffen. „Es ist geduldet, dass wir unsere Hunde dort ausführen“, sagt einer der Hundebesitzer, der nicht namentlich genannt werden möchte.

Den Kot seines Tieres sammelt er auf. „Uns wurde gesagt, dass wir die Häufchen in den Grünschnittbehälter werfen können“. Als er erfährt, dass dies für die Anwohner unangenehm sei, erklärt er sich bereit, zukünftig die Beutel in eine Restmülltonne zu schmeißen.

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Eine Absprache bezüglich des Entsorgens der Hundehaufen im Grünschnittbehälter, kann der Kirchenkreis Dortmund nicht bestätigen. „Für den Kot gibt es entsprechende Mülleimer“, heißt es. Von Hundehaufen an Gräbern sei man wenig begeistert, dennoch könne man es nicht steuern: „Es kommt vor, auch wenn wir es nicht gutheißen“. Allerdings würde man kein überproportionales Vorkommen“ von Hundehaufen auf dem Gelände erkennen.

Da der Friedhof öffentlich zugänglich ist, könne man ein eventuelles Kot-Problem aber nicht so einfach lösen. Die Möglichkeit, das Zugangstor zum Friedhof abends abzuschließen, sei keine Option. Man könne den Menschen nicht vorschreiben, zu welcher Uhrzeit sie trauern dürfen.

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