
© Sylva Witzig
Schausteller tourt mit Hüpfburgen-Park durch Dortmund
Geschäftsidee in Coronakrise
Die Dortmunder Schaustellerfamilie Köllner hat sich in der Corona-Pandemie ein zweites Standbein aufgebaut: einen Hüpfburgen-Park. Demnächst ziehen ihre 20 Hüpfburgen innerhalb Dortmunds um.
Kinder lieben Hüpfburgen und Popcorn - deshalb bietet die Dortmunder Schaustellerfamilie Köllner seit einem Jahr genau das an. Mit ihren rund 20 Hüpfburgen und einem kleinen Snack-Wagen zieht die Familie durchs Land.
Aktuell gastiert sie an der Gleiwitzstraße in Scharnhorst, direkt neben der Haupt- und Realschule. Dort können die Kinder bis zum 22. August über die Hüpfburgen, den aufblasbaren Kletterturm und die Rutschen tollen.
Am Beliebtesten, so Chef Olli Köllner (56), sei die Krokodil-Hüpfburg. Die wiege alleine schon beinahe eine halbe Tonne. Auch das Piratenschiff sei bei den Kleinen der Hit. Ab und zu sorgt Köllner auch für Animation: „Wenn viel los ist, fordere ich die Kids untereinander zu einem Rennen auf unserer Adrenalin-Rutsche auf. Der Gewinner kriegt dann eine Tüte Popcorn“, erzählt er enthusiastisch.

Mehrere Rutschen ergänzen das Angebot. © Sylva Witzig
Und nicht nur die Kleinen haben Spaß im Hüpfburgen-Park: „Um die Ecke ist ein Seniorenheim. Ab und an kommt dann mal jemand rüber. Die lassen wir dann gerne rein, die setzen sich dann beispielsweise auf die Kante einer Hüpfburg, wippen ein bisschen und freuen sich riesig.“
Hygiene ist das A und O
„Wir sind froh, dass uns die Stadt Dortmund die Chance gegeben hat, hier sein zu dürfen. Andere Städte lehnen so etwas während der Corona-Zeit eher ab. Aber wir hatten schon immer ein super Hygienekonzept“, so der Schausteller. Bereits in der siebten Generation sind die Köllners Schausteller und schon lange vor Corona sei es das A und O gewesen, die Geräte zu desinfizieren.
„Wenn da ein Kind eine Schnoddernase oder Magen-Darm hat, wollen wir ja auch nicht, dass sich die anderen anstecken“, sagt er. Im Hüpfburgen-Park gelten die üblichen Corona-Regeln. Von 14 bis 18 Uhr hat der Park geöffnet, der Eintritt für Kinder kostet acht Euro, für Erwachsene drei. Kinder von 2 bis 16 Jahren dürfen auf den Hüpfburgen springen, wobei sich das Maximalalter auch nach dem Körpergewicht richte.
Öffnung nicht nach der Wettervorhersage, sondern nach Bauchgefühl
Theoretisch dürfen 200 Menschen auf den Platz an der Gleiwitzstraße - doch so voll werde es nie: „Eigentlich dachten wir, die Leute sind nicht im Urlaub, da wird das Angebot in den Ferien super angenommen. Aber es läuft eher durchwachsen.“ Meistens seien es um die 30 Besucher, die sich auf dem Gelände verteilen. Diese Zahl bleibe über die Öffnungszeit recht stabil. Und dann gebe es auch noch die Regentage, an denen der Park geschlossen bleibt.

Auch klettern können die Kids im Hüpfburgen-Park. © Sylva Witzig
Dabei richtet sich Köllner nicht nach der Wettervorhersage, sondern seinem Bauchgefühl. Bereits um 6 Uhr in der früh beginnt er mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen, den Park für die Besucher fit zu machen. Die, betont er, müssen aber nicht in seine Fußstapfen treten: „Man wird vom Schaustellerdasein nicht reich. Wenn sich meine Jungs irgendwann dazu entscheiden sollten, studieren zu gehen, werde ich sie ziehen lassen.“
Ab Ende August in Wambel
Mit dem Hüpfburgen-Park haben sich die Köllners ein zweites Standbein aufgestellt. Zuvor waren sie mit einem Puppentheater unterwegs. Das betreiben sie weiterhin. Im Sommer die Hüpfburgen, im Winter die Puppen, so der Plan. Freunde halfen aus und liehen den Köllners ihre ersten Hüpfburgen: „Wir Schausteller halten auch in schwere Zeiten zusammen und helfen, wo wir können.“

Krokodil Schnappi wiegt beinahe eine halbe Tonne. © Sylva Witzig
Bis zum 22. August stehen die Hüpfburgen noch in Scharnhorst. Dann packen die Köllners zusammen und ziehen für den Zeitraum vom 25. August bis zum 13. September an den Rennweg in Wambel. Da der Platz dort schmaler ist, kann Köllner nicht garantieren, dass alle Burgen aufgebaut werden - die großen Highlights werden aber auch dort stehen, verspricht er.
Geboren in Hamm, dann ausgezogen in die weite Welt: Nach ausgiebigen Europa-Reisen bin ich in meine Heimat zurückgekehrt und berichte nun über alles, was die Menschen in der Gegend gerade bewegt.
