Genauso wie hier in der Dortmunder Innenstadt müssen künftig auch in Huckarde und anderen Stadtbezirken an gewissen Orten Alltagsmasken getragen werden.

© Oliver Schaper

Corona-Hotspot Huckarde: „Wir kennen niemanden, der Corona hat“

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Seit der neuesten Erhebung der Corona-Zahlen auf Stadtbezirks-Ebene gilt Huckarde als innerstädtischer Hotspot. Viele Huckarder scheinen das jedoch nicht wahrhaben zu wollen.

Huckarde

, 22.10.2020, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Stadtbezirk Huckarde teilt sich das traurige Corona-Treppchen mit Eving und der Nordstadt. Während Letztere bereits von Beginn der Pandemie an Spitzenreiter bei den Infektionszahlen waren, hat Huckarde sich erst jetzt vorne eingereiht.

Die aktuellsten Corona-Zahlen auf Stadtbezirks-Ebene vom 14. Oktober zeigen, dass Huckarde sich langsam den beiden vordersten „Corona-Ranglisten-Plätzen“ annähert. Zwar ist der Abstand zu Eving und der Nordstadt immer noch groß, doch Huckarde als kleinster Stadtbezirk muss dennoch aufpassen.

Die Gesamt-Inzidenz liegt bei 442,5 Infizierten pro 100.000 Einwohner. Zum Vergleich: In der Nordstadt ist der Wert mit 876 fast doppelt so hoch, in Eving liegt er bei 595 Infizierten pro 100.000. Um Corona-Hotspots aufzulösen, schloss die Stadt zuletzt auch Stadtbezirks-spezifische Maßnahmen nicht aus.

Maskenpflicht auf dem Marktplatz

Nun gibt es aber erst einmal eine neue Maßnahme für alle Dortmunder Stadtbezirke: die Outdoor-Maskenpflicht an Orten, an denen sich viele Menschen begegnen. In Huckarde bedeutet das, dass jeder seinen Mund-Nasenschutz ab sofort auch auf dem Marktplatz tragen muss.

Weitere Maßnahmen sind derzeit zwar nicht geplant, könnten aber folgen. „Über gegebenenfalls sinnvolle Maßnahmen entscheidet der Krisenstab“, sagte Stadt-Pressesprecherin Anke Widow im Gespräch mit der Redaktion. In Panik sollte deshalb aber niemand geraten, zumal mögliche weitere Maßnahmen nur dem Schutz aller dienen, so Anke Widow.

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Derzeit drohen in der Nordstadt, Eving und Huckarde also keine weiteren Einschränkungen. Dennoch gibt es zahlreiche Reaktionen auf die Einstufung von Huckarde als innerstädtischer Hotspot. Auf Facebook äußern sich einige Huckarder Nutzer dazu.

„Es laufen so viele ohne Maske herum“, ärgert sich ein User, der sich nicht über die steigenden Zahlen im Stadtbezirk wundert. Andere widersprechen ihm und schreiben, dass sogar auch dort Alltagsmasken getragen werden, „wo man es nicht zwingend muss“.

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Niemand kennt Corona-Fälle

Einige wundern sich indes, dass die Infektionszahlen in Huckarde so hoch sind und scheinen es nicht wahrhaben zu wollen. „Ich wohne in Huckarde seit Jahren und ich kenne hier keinen mit Corona“, schreibt ein User und erntet damit viele zustimmende Kommentare. „Also wir wohnen in Huckarde und kennen niemanden, der Corona hat“, schreibt eine Userin dazu.

Eine Facebook-Nutzerin hat eine Erklärung für diejenigen, die die Zahlen kaum fassen können: „Ich denke, nicht jeder, der den Virus hat, hängt es an die große Glocke“, schreibt sie. „Man hat ja mittlerweile schon Angst, gelyncht zu werden, wenn man niesen muss.“

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