Müllchaos an Dortmunder Hotel Gäste und Passanten ekeln sich

Mengeder Hotel „Living 28“ und Demenz-WG kämpfen mit Müllproblemen
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Die einen schütteln den Kopf, die anderen rümpfen die Nase oder machen einen großen Bogen: Ein überfüllter und stinkender Müllcontainer mitten in einer Wohn- und Einkaufsstraße sorgt für Unmut. Bei Passanten, Anwohnern, Kunden.

Unglücklich über den Zustand sind auch die Verantwortlichen des Boardinghouses (Apartment-Haus) „Living 28“ an der Heimbrügge 5 in Dortmund-Mengede. „Das ist für uns ganz schlimm. Auch unsere Hotelgäste beschweren sich“, sagt Geschäftsführerin Samantha Schreck am Dienstag (25.10.) im Telefonat mit unserer Redaktion. Seit April ist das Hotel dort beheimatet. Ebenso zwei Demenz-Wohngruppen.

Falscher Müll in falscher Tonne

Normalerweise stehe die Wertstofftonne nicht vor dem Gebäude, sondern im Innenhof, so Samantha Schreck. Der Hausmeister habe sie zur Entleerung nach vorne geschoben, sagt sie. Wegen einer offensichtlichen Fehlbefüllung, unter anderem mit Restmüll, Pizzakartons und Glasflaschen, habe die EDG eine Leerung verweigert. So ist es auch auf einem Aufkleber zu lesen.

„Die Tonnen werden immer am Vorabend nach vorne geschoben. Wer letztlich dort seinen Müll entsorgt, weiß man natürlich nicht“, sagt die Geschäftsführerin. Die Straße werde ja stark frequentiert.

Ob geleert oder nicht, der Container hätte längst wieder auf dem Hof stehen sollen. „Wir haben den Hausmeisterdienst informiert.“ Bis Dienstagnachmittag wurde die Tonne allerdings noch nicht verrückt.

Zudem habe man sich entschlossen, nur noch Restmüll-Tonnen aufzustellen, um weitere Fehlbefüllungen zu minimieren, sagt Schreck. „Manchmal sind auch unsere ausländischen Hotel-Gäste mit der Mülltrennung überfordert.“ In anderen Ländern wird Müll schließlich teilweise anders getrennt.

Müllchaos Heimbrügge 5 in Dortmund-Mengede
Auch im Innenhof des Gebäudekomplexes an der Heimbrügge 5 ist das Müllchaos perfekt. © Beate Dönnewald

Müllchaos auch im Innenhof

In den benachbarten Demenz-WG ist man ebenfalls alles andere als glücklich über die Situation – und das betrifft nicht nur den Container vor dem Gebäude. Auch auf dem Innenhof herrscht Müllchaos. Der Platz vor den Tonnen ist mit Müll übersät. Auf dem Balkon steht eine Bewohnerin: „Das sieht einfach nur schlimm aus“, sagt sie.

Jan Kriesel von der zuständigen ANW-ALTER-nativ Wohnen GmbH ist die Problematik bekannt. „Unsere Tonnen wurden in der Vergangenheit leider auch von den Hotelbewohnern und Reinigungskräften genutzt. Wohl ein Missverständnis“, sagt er. Man habe wie „Living 28“ die eigenen Tonnen mit Schlössern versehen lassen und zudem einen weiteren Container bestellt.

Leerungsintervall erhöhen

„Das Volumen reicht schon allein für unser Müllaufkommen nicht aus“, so Kriesel. Möglicherweise müsse man zusätzlich den Leerungsintervall erhöhen.

Der Immobilienkaufmann ist sich sicher, dass man das Problem schnell in den Griff kriegen wird. „Wir sind ja alle erst ein paar Monate hier, das muss sich einfach noch einspielen.“ Abgesehen von der Müllproblematik sei man mit dem Start der Demenz-Wohngruppen in Mengede sehr zufrieden.

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