Hotel statt Schmuddelhaus an der B1: Investoren standen schon vor dem Absprung

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Hotel statt Schmuddelhaus an der B1: Investoren standen schon vor dem Absprung

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Die frühere Schmuddel-Immobilie an der B1/Gabelsbergerstraße ist abgerissen. Aber wo längst ein Hotel stehen sollte, dümpelt seit Monaten ein Baufeld vor sich hin. Wird das Hotel noch gebaut?

Dortmund

, 29.01.2020, 04:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Plan war ehrgeizig: Im Sommer 2017 wollten die Investoren der Wittener SIR-Immobilien GmbH & Co. KG mit dem Bau ihres geplanten, insgesamt viergeschossigen Hotels starten. 2018 sollte dann Eröffnung sein. Als das nicht klappte, visierten die Bauherren den Evangelischen Kirchentag im Juni 2019 an. Auch darüber ist die Zeit hinweggegangen.

Das schmucklose und verwahrloste Wohnhaus aus den 60er-Jahren, das auf der Fläche stand, wurde zur Freude der Nachbarn im vergangenen Jahr abgerissen. Zurückgeblieben ist ein Baufeld, das zwar auf Bombenblindgänger untersucht worden ist. Von einem Baubeginn aber gibt es noch immer weit und breit keine Spur. Wie zu erfahren war, stand das Projekt zeitweilig sogar auf der Kippe.

Warten auf die Baugenehmigung

„Ja, es gab die Gedanken, sich aus dem Vorhaben zurückzuziehen“, erklärt Architekt Volker Pfannkuche auf Anfrage. Das sei aber kein Thema mehr. Zu den Gründen mochte sich Pfannkuche wohl mit Rücksicht auf die Investoren nur verhalten äußern.

Klar ist, dass es im Laufe der Zeit immer wieder zu Umplanungen kam. Ein im Mai 2018 eingereichter Bauantrag musste beispielsweise zurückgezogen und neu eingereicht werden. Auf die Baugenehmigung warten die Investoren noch immer.

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Die läge inzwischen vielleicht sogar vor, wenn es 2019 kein neues Hin und Her gegeben hätte. Der Knackpunkt: Die Stadt ist Eigentümerin zweier Parzellen, die unmittelbar südlich und westlich an das Baugrundstück grenzen. Deshalb mussten spezielle Regelungen zu Abstandsflächen und Wegerechten vereinbart werden (sogenannte Baulasten).

Das kostet den Investor Geld. Über die Summe herrscht Stillschweigen. Doch sie war offenbar hoch genug für die Bauherren, in Verhandlungsrunden mit der Stadt einzusteigen. Aus Sicht der Bauherren sind sie offenbar erfolgreich verlaufen. „Das Thema ist abgeräumt, wir haben uns geeinigt“, sagt Architekt Pfannkuche.

Hoffnung aufs Jahresende

Damit stehe nun auch der Baugenehmigung nichts mehr im Wege. Die erwarte er „innerhalb der nächsten drei Wochen“. Da inzwischen auch die Ausschreibungen für den Rohbau erledigt seien, „können wir sofort anfangen“, sagt Pfannkuche.

102 Zimmer soll das Haus erhalten, das als Low Budget Hotel auf den Markt kommt. Um Schleichverkehre durch die nördliche Gartenstadt zu verhindern, soll es ausschließlich von der B1 angefahren werden können.

33 Stellplätze sind in einer Tiefgarage vorgesehen, weitere 34 entstehen im Außenbereich. Das Investitionsvolumen beziffert der Architekt mit rund sieben Millionen Euro. „Ende des laufenden Jahres“, sagt Pfannkuche, „wollen wir Eröffnung feiern.“ Von der Stadt war bislang keine Stellungnahme zu erhalten.

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