Mit dem Verkauf des neuen Flaschenbiers "Piss off Putin Pils" wird die Ukraine-Hilfe unterstützt. Die Sorte "Fuck Putin IPA" folgt in circa vier Wochen.

© Beate Dönnewald

Aktion für die Ukraine: Dortmunder Gastronom verkauft „Piss off Putin Pils“

rnNeues Flaschenbier

Mit dem Verkauf von neuen Biersorten unterstützt ein Dortmunder Gastronom die Ukrainehilfe. „Fuck Putin IPA“ und „Piss off Putin Pils“ lauten die Namen. Ein deutliches Anti-Putin-Statement.

Lütgendortmund

, 04.05.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit über zwei Monaten wütet der russische Angriffskrieg mittlerweile in der Ukraine. „Ich finde es bedrückend, was ich sehe und gesehen habe, was ich von Freunden höre. Es ist eine Katastrophe“, sagt der Dortmunder Antonio Link.

Für ihn sei schnell klar gewesen, dass er den notleidendenden Menschen in der Ukraine helfen will und muss. Als Bier-Gastronom wollte er etwas „Naheliegendes“ auf die Beine stellen, sagt er. Das Ergebnis: Biertrinken für den guten Zweck.

Eigens dafür hat der Geschäftsführer der KJL Hopfen & Salz GmbH bei einer seiner Hausbrauereien neue Biersorten in Auftrag gegeben. Die Namen waren schnell gefunden: Im gesamten Monat März konnten die Gäste im Restaurant „Hopfen und Salz“ in Lütgendortmund die Fassbiere „Fuck Putin IPA“ und „Piss off Putin Pils“ bestellen.

„Ich bin ein Kind des Ruhrpotts

„Beide Namen sind auf meinem Mist gewachsen, für die Ruhrpott-Fäkalsprache bin ich prädestiniert“, sagt der zweifache Familienvater. „Ich bin ein Kind des Ruhrpotts, aufgewachsen in Duisburg-Marxloh. Ich spreche so und stehe dazu“, so der Dortmunder Gastronom. Er sage, was er denke, auch wenn es nicht immer „gentlemanlike“ sei.

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Er habe keine Angst davor zu polarisieren und zu provozieren. Auf Facebook sei er für seine Aktion bereits aufs Übelste angefeindet worden. „Doch 90 Prozent der User und Gäste finden die Aktion gut.“

Andere, weniger provokante Namen wie etwa „No-war-Bier“ wären für ihn nicht in Frage gekommen. „Das bin nicht ich, das ist nicht der Ruhrpott“, so der Lütgendortmunder Gastronom.

Knapp 4000 Euro für „Gesellschaft Bochum-Donezk“

An der Bierverkaufs-Aktion für die Ukraine beteiligt waren auch die Restaurants „Miss Hops“ in Bochum und Essen sowie „The New Crown“ in Iserlohn. Sie alle gehören zum „Hopfen und Salz“-Unternehmen. Die 18 georderten Fässer sind mittlerweile leer, der Reinerlös von knapp 4000 Euro wurde Ende April an den Verein „Gesellschaft Bochum-Donezk“ übergeben. „Mit diesem Geld wird ein 40-Tonner finanziert, der Hilfsgüter nach Mariupol bringt“, sagt Antonio Link.

Er sei hochmotiviert, die Ukraine-Hilfe fortzusetzen. Vor allem nach dem Treffen mit dem Bochumer Verein, der seit 14 Jahren die Stadt in der östlichen Ukraine unterstützt.

Der Dortmunder Gastronom Antonio Link hat die Namen für die beiden Anti-Putin-Biere kreiert. "Ich sage, was ich denke", sagt der zweifache Familienvater.

Der Dortmunder Gastronom Antonio Link hat die Namen für die beiden Anti-Putin-Biere kreiert. "Ich sage, was ich denke", sagt der zweifache Familienvater. © Beate Dönnewald

„Man hat uns Bilder gezeigt und die Dinge erzählt, die weitaus schlimmer sind, als das, was die Medien bislang berichtet haben“, so der 44-Jährige. Die zweite Aktion, diesmal mit dem Vertrieb von Flaschenbier, läuft bereits. „Auch wenn es am Ende wieder nur ein Mini-Mini-Betrag sein wird, aber das Land braucht unsere Unterstützung“, sagt der Gastronom.

„Piss off Putin Pils“ als Flaschenbier

Zunächst habe er in Kooperation mit der Waldstadtbrauerei in Iserlohn das „Piss off Putin Pils“ abfüllen lassen, berichtet Antonio Link. „Ein Pils mit einer schönen Hopfennote, leicht malzig, leicht herb. Das lässt sich wunderbar trinken und genießen“, so der Bier-Experte.

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Geordert habe er, auch für die anderen drei Standorte, bislang vier Paletten, das sind 160 Kisten mit jeweils 24 Flaschen. Die Nachfrage sei groß. „Sogar Kollegen in Hamburg wollen das Bier verkaufen“, freut sich Link.

Wer eine Flasche im Restaurant genießt, bezahlt 5,50 Euro, eine komplette Kiste kostet 39,90 Euro – in Dortmund erhältlich im “Hopfen und Salz“-Restaurant an der Volksgartenstraße sowie in der Bierothek in der Thier-Galerie. Auch einige Getränkemärkte hätten bereits bei ihm bestellt, so Link.

In rund vier Wochen soll dann auch „Fuck Putin IPA“ als Flaschenbier erhältlich sein. Sämtliche Reinerlöse werde erneut der Verein „Gesellschaft Bochum-Donezk“ erhalten. „Ich gehe davon aus, dass ähnliche Spendensumme wie bei der März-Aktion zusammenkommen werden“, so Antonio Link.