Gastronom Antonio Link und Partnerin Marta Dabrowska © Hopfen & Malz (Archivbild)
Serie „Über den Tellerrand“
„Hopfen & Salz“-Macher will neue Bierkultur nach Essen und Bochum bringen
Antonio Link ist einer der Pioniere der neuen Bier-Gastronomie. Sein erstes Lokal, das „Hopfen & Salz“, steht in Lütgendortmund. Jetzt expandiert Link nach Bochum und Essen.
von Tom Thelen
Dortmund
, 24.02.2021 / Lesedauer: 3 minDie Nachricht, dass Brauereien demnächst Fassbier im Millionenwert vernichten müssten, wird einem wie Antonio „Toni“ Link nicht gefallen. Dafür liebt der 43-jährige Gastronom Bier wohl zu sehr. Denn auf diesem Getränk basiert seine gastronomische Hauptidee und seine Kernkompetenz.
Theke im Hopfen und Salz in Lütgendortmund © Joerg Meier
Bevor der gelernte Restaurantfachmann im August 2018 nach Dortmund kam, versuchte sich Link mit Craftbeer-Expertise im Duisburger Brauhaus Mattlerhof im Revierpark Mattlerbusch.
2018 war es schließlich soweit, er übernahm die Eisenbarth-Gastronomie in Lütgendortmund, nannte sie „Hopfen & Salz“ und konnte bis zur Pandemie auch Fuß fassen. Sein Konzept: eine große Auswahl spezieller Bierprodukte und eine darauf abgestimmte gutbürgerliche Küche mit etwas Pfiff. Einfach, wertig, schmackhaft.
Das könnte man auch als westfälische Brauhausküche nennen. Dazu Biertastings und andere saisonale Events in dieser gewaltigen Restauration.
Bei seinem nächsten Schritt grätschte die Pandemie schon gewaltig rein: Zu einer großen Eröffnung des Miss Hops im Bochumer Bermudadreieck kam es schon nicht mehr. Dutzende Biere sollten hier aus Zapfhähnen fließen und die dazu passende Küche hieß ganz hip „Ruhrpottküche 2.0“. Dabei werden lässig kulinarische Traditionen aufgepeppt, etwa mit Schnittchen, Stullen und Krüstchen, mit Schnitzel, Pommes und Käse-Hackfleisch-Suppe.
Bei Lichte betrachtet ist das Konzept von Hopfen & Salz und Miss Hops naturgemäß sehr ähnlich, lediglich dem je anderen Publikum wird Namen Rechnung getragen. Dem kulinarisch eher strukturkonservativen Publikum in Lütgendortmund gefällt „Hopfen & Salz“ für den traditionsreichen „Volksgarten“ sicherlich besser.
„Hopfen & Salz“-Macher expandiert nach Essen
Inzwischen hat der umtriebige Macher zudem einen weiteren gastronomischen Top-Standort akquiriert: Auf der „Rü“, der Gastromeile Essen-Rüttenscheids, übernahm Link das bei der dortigen Szene sehr beliebte Ecklokal „Plan B“.
Auch hier soll alsbald eine Miss Hops die Gäste begeistern. Das mitunter kostspieligere Craftbeer ist bei der traditionell sehr kaufkräftigen Rü-Kundschaft sicherlich eine willkommene Abwechslung.
Einen Haken dürften diese modern konzipierten gastronomischen Idee jedoch haben, basieren sie bei aller Innovation im Kern doch auf einer bierseligen Gemütlichkeit, auf ordentlich gefüllten Biergärten, auf Tresen und knobelnder Rudelbildung. Dinge, die viele Leute vermissen, deren Wiederkehr jedoch noch in den Sternen steht.
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