Viel zu schmal ist der Weg längs der Hohenbuschei-Allee, um Radfahrer und Fußgänger gleichermaßen aufzunehmen. Mit ihrem Antrag, auf der Straße selbst einen provisorischen Radweg anzulegen, konnte sich Heide Kröger-Brenner in der Sitzung der Bezirksvertretung Brackel allerdings nicht durchsetzen

© Fotos und Fotocollage: Andreas Schröter

Streit um provisorischen Radweg: „Kinder fahren lieber auf der Straße“

rnBezirksvertretung Brackel

Der schmale Weg, der neben der Hohenbuschei-Allee verläuft, ist zu schmal für Fußgänger und Radfahrer gleichermaßen. Wie man mit diesem Problem umgehen soll, ist strittig.

Brackel

, 09.04.2022, 10:35 Uhr / Lesedauer: 2 min

Soll auf der Hohenbuschei-Allee zwischen evangelischem Kindergarten und Netto-Zufahrt ein provisorischer Radfahrweg aufgeklebt werden, bis die Straße endausgebaut ist, oder nicht? Zu dieser Frage entwickelte sich in der April-Sitzung der Bezirksvertretung Brackel eine längere Diskussion.

Wie berichtet, hatte sich die Siedlergemeinschaft Hohenbuschei in Person von Ruth Arends über den viel zu schmalen Weg neben der Straße beklagt, auf dem es immer dann zu Problemen komme, wenn sich dort zum Beispiel Kinderwagen und Fahrrad begegnen. Sie hatte gefordert, für mehr Sicherheit vor allem von Schülern schnellstmöglich einen Radweg auf der Straße selbst anzulegen. Dem hatten die Grünen zugestimmt und einen entsprechenden Eilantrag in der Bezirksvertretung Brackel gestellt.

Bezirksvertretung Brackel will keinen provisorischen Radweg

Um es vorwegzunehmen: Das Gremium lehnte den Antrag ab. Holger Knöpker (SPD) formulierte es so: „Wenn ich die Wahl hätte, mein Kind auf einem provisorisch abgeklebten Fahrradweg auf der Straße oder auf einem separaten Weg daneben fahren zu lassen, würde ich doch immer den separaten Weg wählen, auch wenn der noch so schmal ist.“

Radfahrende Schüler müssen an dieser Stelle die Hohenbuschei-Allee zwischen parkenden Autos hindurch überqueren, um zur Erich-Kästner-Grundschule oder zur Geschwister-Scholl-Gesamtschule zu gelangen

Radfahrende Schüler müssen an dieser Stelle die Hohenbuschei-Allee zwischen parkenden Autos hindurch überqueren, um zur Erich-Kästner-Grundschule oder zur Geschwister-Scholl-Gesamtschule zu gelangen. © Andreas Schröter

Dem widersprach Heide Kröger-Brenner (Die Grünen), die in ihrer Funktion als 2. stellvertretende Bezirksbürgermiesterin die Sitzung leitete: Auf dem schmalen Weg könne man schon deshalb gar nicht fahren, weil man dort nicht vorwärtskomme, sobald sich auch nur ein einziger Fußgänger darauf befinde. Die Kinder würden sehr wohl lieber auf der Straße fahren.

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Und Thomas Mitra (ebenfalls Die Grünen) wies auf ein weiteres Problem hin: Auf ihrem Weg zur Erich-Kästner-Grundschule oder zur Geschwister-Scholl-Gesamtschule müssen radfahrende Schüler aus Hohenbuschei in Höhe der Netto-Zufahrt die Straße überqueren - und das durch parkende Autos hindurch: eine gefärliche Situation.

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Martin Unland (CDU) und Thomas Wesnigk (SPD) machten auf etwas aufmerksam, auf das auch die Stadt bereits hingewiesen hatte: Zuständig für die Straße sei momentan noch die Hohenbuschei GmbH. Deshalb werde das Tiefbaumamt der Stadt dort vorerst nichts unternehmen. Unland will lieber an die Weg-Benutzer appellieren, aufeinander Rücksicht zu nehmen. Und Wesnigk griff einen Vorschlag aus der vorausgegangenen Einwohnerfragestunde auf: Man könnte doch ein mobiles Geschwindigkeitsdisplay aufstellen.

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Die Stadt habe immer noch die Verkehrssicherheitspflicht, konterte Heide Kröger-Brenner, und ihre Partei verlange ja gar keine aufwändigen Malerarbeiten auf der Straße, sondern lediglich einen abgeklebten Fahrradstreifen. Ein großer Kostenfaktor könne das nicht sein. Folgen mochte ihr die Mehrheit nicht.