Ein Mix aus Flicken, Absperrungen und tiefen Löchern: Der Talweg in Brackel ist zumindest vorübergehend nach dem Unwetter befahrbar.

© Daniel Immel

„Das war schon gewaltig“: Anwohner hoffen nach Unwetter auf Straßen-Sanierung

rnHochwasserschaden

Fast 2000 Quadratmeter Asphalt haben sich nach dem Starkregen in Brackel von der Fahrbahn gelöst. Für die Anwohner könnte der dicke Schaden eine Chance sein.

Dortmund, Brackel

, 17.07.2021, 10:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Unwetter Bernd hat auch Dortmund getroffen. Im Nordosten der Stadt sind einige Schäden zu beklagen. In Brackel wurde durch das Unwetter die Fahrbahn des Talweges an einigen Stellen regelrecht abgeschält und weggespült.




Jürgen Grotte erinnert sich: „Das war schon gewaltig. Damit hätte man nie gerechnet.“ Der Anwohner filmte das Jahrhundertunwetter am Mittwoch (14.7.) aus seinem Fenster. Bedingt durch das Gefälle der Straße wurde aus den Regenmengen ein reißender Fluss. Dass die Schäden an der Straße aber so immens sein würden, hätte er niemals erwartet.

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Zwei Tage nach dem Jahrhundertunwetter sind zahlreiche Löcher in der Asphaltdecke auf einer Distanz von 240 Metern zu erkennen.

Notfallreparaturen ermöglichen Nutzung

Direkt am Morgen des nächsten Tages haben zehn Bauarbeiter dafür gesorgt, dass die Straße zumindest übergangsweise befahrbar und sicher sei, so Grotte. Eine Fahrbahnseite kann befahren werden. Die andere weist Absperrungen vor den übrigen Löchern und weitere Flicken auf.

Der Schaden des Unwetters: Der Talweg ist auf über 200 Quadratmetern beschädigt.

Der Schaden des Unwetters: Der Talweg ist auf über 200 Quadratmetern beschädigt. © Daniel Immel

Für den Anwohner ergibt sich aus der neu entstandenen Situation nun, dass es zu Parkproblemen in der Straße kommen wird.

Glück im Unglück

Grotte: „Es ist zwar keine schöne Situation, aber Peanuts im Vergleich zu dem, was anderorts in den letzten Tagen geschehen ist."

Durch die Absperrungen und Ausbesserungen sieht er keine Sicherheitsgefährdung - auch im aktuellen Zustand der Straße.

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Über eine Generalsanierung der Straße würde sich Jürgen Grotte freuen. Da es aber nur eine kleine Sackgasse sei, gehe er davon aber nicht aus, dass sich das erfüllt.

Wenig Entwicklung in letzten Jahrzehnten

Ein paar Häuser weiter lebt Elvira Lux. Sie wohnt seit über 60 Jahren in ihrem Haus.

Bereits zur Zeit, als sie einzog, sei der Zustand der Straße nicht gut gewesen. Seitdem wurde ihren Angaben nach die Straße wie ein Flickenteppich immer nur situativ ausgebessert. Elvira Lux: „Es wäre es oberschön, wenn die die Straße neu machen.“

Überreste nach der Flut: Die abgetragene Fahrbahn wurde teilweise auf darunterliegendes Kopfsteinpflaster asphaltiert.

Überreste nach der Flut: Die abgetragene Fahrbahn wurde teilweise auf darunterliegendes Kopfsteinpflaster asphaltiert. © Daniel Immel


Die Absperrungen der Talstraße beginnt in Höhe der Hörder Straße und enden hinter einer Unterführung Richtung Friedhof. Auch dort oben wurden Teile der Asphaltdecke durchs Hochwasser abgetragen. Das Kopfsteinpflaster darunter ist zu erkennen.

Die jetzt durchs Unwetter in Teilen zerstörte Fahrbahn wurde auf diese Pflastersteine asphaltiert - unklar ist, ob dies über die volle Länge des Weges der Fall ist.

Talweg schon länger sanierungsbedürftig

Bei der Besichtigung fällt auf, dass sich die Straße nicht nur durch die Unwetterschäden in einem schlechten Zustand befindet. In der Asphaltdecke befinden sich Risse. Mehrere Anwohner bestätigen den Eindruck, dass die Straße auch vorher schon sanierungsbedürftig gewesen sei: Jahrelang seien nur die entstandenen Löcher geflickt worden.

Der Talweg in Brackel wurde zumindest notdürftig geflickt. Absperrungen schützen vor Gefahren.

Der Talweg in Brackel wurde zumindest notdürftig geflickt. Absperrungen schützen vor Gefahren. © Daniel Immel

Stadt bestätigt komplette Neugestaltung

Auf Nachfrage teilt die Stadt Dortmund mit, dass der Talweg in Brackel hinsichtlich Verkehrssicherheit und Grundbefahrbarkeit vorläufig repariert wurde. Wenn klar ist, welche anderen Straßen noch Schäden aufweisen, werde es eine Priorisierung geben.

Klar sei, dass die obere Asphaltschicht auf der gesamten Straßenbreite einmal abgefräst und wieder neu aufgetragen werden müsse – auf der kompletten Länge der Absperrung. Bis damit begonnen werden kann, würden sicher noch mindestens zwei Wochen vergehen, teilt die Stadt mit.