Tatkräftige Hilfe für kriegsgeplagte Städte in der Ukraine hat die Stadt Dortmund etwa in der Form von Feuerwehr-Fahrzeugen schon geleistet. Bislang gingen Hilfslieferungen unter anderem in die Städte Mykolajiw und Vinnytsia.
Jetzt soll eine sogenannte „Solidaritätspartnerschaft“ entstehen, um eine Stadt gezielt und langfristig beim Wiederaufbau zu unterstützen. Die Wahl fiel auf die Stadt Schytomyr - etwa 130 Kilometer westlich der Hauptstadt Kiew.
In den ersten Monaten des russischen Angriffskrieges hatte es auch auf Schytomyr zahlreiche Luftangriffe gegeben, die unter anderem Krankenhäuser und eine Kinderklinik trafen. Rund 396 Wohnhäuser wurden bis heute zerstört ebenso wie zwölf infrastrukturelle Einrichtungen. Bis heute führen russische Raketenangriffe zu Strom- und Wasserausfällen. Zugleich beherbergt Schytomyr fast 12.000 Flüchtlinge, die innerhalb der Ukraine geflüchtet sind.
Schytomyr hatte bereits im Juni 2022 den Wunsch einer Städtepartnerschaft mit Dortmund geäußert. Recherchen und Gespräche mit verschiedenen Akteuren wie etwa der deutschen Deutschen Botschaft in Kiew, dem Generalkonsulat der Ukraine in Düsseldorf, der IHK zu Dortmund, TU und FH Dortmund und der Jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund haben zahlreiche Anknüpfungspunkte für eine langfristige Zusammenarbeit beider Städte aufgezeigt, berichtete Oberbürgermeister Thomas Westphal am Dienstag (10.1.) nach der Sitzung des städtischen Verwaltungsvorstands.
Dazu komme, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer, die in Dortmund vor dem Krieg Zuflucht gefunden haben, aus der Region Schytomyr stammten. Das sorge dafür, dass die Partnerschaft nicht nur auf institutioneller Ebene wachsen kann, stellte Westphal fest.
Kinderfreizeiten in Dortmund
Die Solidaritätspartnerschaft ist zunächst auf praktische humanitäre und solidarische Unterstützung in der Notsituation der Ukraine ausgerichtet und wird durch das Büro für Internationale Beziehungen der Stadt Dortmund koordiniert. Perspektivisch soll es zu Verwaltungs- und Fachaustauschen zu Themen wie Digitalisierung und Stadtplanung sowie Instandhaltung von Gebäuden oder Wirtschafts- und Innovationsförderung kommen. Aber auch Kulturkooperationen, Kinderfreizeiten in Dortmund sowie eine Klinikkooperation sind geplant.
Die Verwaltung folgt mit dem Vorschlag dem im März 2022 gefassten Grundsatzbeschluss des Rates, „zu gegebener Zeit nach dem Krieg eine Städtepartnerschaft mit einer ukrainischen Stadt aufzunehmen“. Über die Solidaritätspartnerschaft mit Schytomyr soll der Rat am 9. Februar entscheiden. Danach soll die geplante Zusammenarbeit durch die Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags durch die Oberbürgermeister beider Städte besiegelt werden.
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