
© Stephan Schütze
Hellweg aus dem Mittelalter: Hier wird Dortmunds älteste Straße geborgen
Sensationsfund
Jahrhunderte lag sie fast zwei Meter unter der Erde - nun kommt Dortmunds älteste Straße wieder an die Oberfläche: Archäologen bergen das Stück alten Hellweg. Es hat eine lange Reise vor sich.
Es war Mitte April, als Archäologen in Dortmunds Innenstadt auf eine Sensation stießen: Bei DEW21-Bauarbeiten an der Kreuzung Ostwall / Kaiserstraße entdeckten sie in 1,80 Meter Tiefe ein Stück Hellweg aus dem Mittelalter. Es ist die älteste bisher entdeckte befestigte Straße Dortmunds.
Der lehmige, feuchte Boden hat die 800 bis 1000 Jahre alten Eichenbalken des Bohlenwegs außergewöhnlich gut konserviert. Gelegen vor dem östlichen Eingangstor der Stadtbefestigung - dort, wo später das imposante Ostentor entstand - sollte das Holz den matschigen Untergrund stabilisieren, damit die schwerbeladenen Gespanne von Bauern und Händlern nicht umkippten.
Nach der Freilegung und gründlichen Dokumentation des vier mal zwei Meter großen Straßenstücks wurde am Dienstag (4.5.) damit begonnen, die jahrhundertealten Balken zu bergen.
Lange Reise, teure Rekonstruktion
Vor ihnen liegt eine lange Reise: In einer Spezialeinrichtung in Schleswig-Holstein wird den Balken in einer langwierigen Prozedur schonend jegliche Feuchtigkeit entzogen. Danach wird das ursprüngliche Holz-Stein-Ensemble rekonstruiert. Geschätzte Gesamtkosten: 25.000 bis 45.000 Euro.
1984 geboren, schreibe ich mich seit 2009 durch die verschiedenen Redaktionen von Lensing Media. Seit 2013 bin ich in der Lokalredaktion Dortmund, was meiner Vorliebe zu Schwarzgelb entgegenkommt. Daneben pflege ich meine Schwächen für Stadtgeschichte (einmal Historiker, immer Historiker), schöne Texte und Tresengespräche.
