Das Helene Lange Gymnasium (HLG) ist ein „Gymnasium für Mädchen und Jungen“. So steht es bisher im offiziellen Namenstitel der Schule. Für die Schülervertretung des Gymnasiums war dieser Zusatz Anlass, zu handeln.
„Seit ein, zwei Jahren beschäftigt uns das schon im Rahmen unseres Projekts ‚Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage‘“, erklärt Schulleiterin Amelie Klinger. Es gehe darum, auch jene Kinder und Jugendlichen willkommen zu heißen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen. In der Schulkonferenz war das Anliegen der Schülerschaft bereits ein Thema. Nun trugen Schülersprecherin Patrizia Dorweiler und Schülersprecher Tebbe Fiedler es den Hombrucher Bezirksvertretern vor: Sie möchten den Zusatz im Namen loswerden, denn dieser sei ausgrenzend. Die Beiden stießen auf offene Ohren.
Zusatz überall streichen
Das Votum, den Zusatz im Namen der Schule zu streichen, fiel nicht nur einstimmig aus. Man forderte die Stadtverwaltung auch auf, diesen Zusatz, so er denn an den jeweiligen Schulen vorhanden ist, überall in der Stadt zu streichen. Eine entsprechende Empfehlung auf Namensänderung geht nun an den Schulausschuss; dann muss noch der Rat beschließen. Ein Vorbild hatten die HLG-Schüler im Heisenberg-Gymnasium, das diesen Prozess schon durchlaufen hat.
In jener Zeit, als das „Helene Lange“ den Zusatz „Gymnasium für Mädchen und Jungen“ erhielt, sei das zeitgemäß und modern gewesen, sagt Schulleiterin Amelie Klinger. Es war eine Zeit, in der das „Helene Lange“ wie beispielsweise auch das „Goethe“ reine Mädchenschulen waren, andere Gymnasien waren Schulen für Jungs. Der gemeinsame Unterricht war etwas Besonderes, galt als modern. Heute schlage der Namenszusatz hingegen eher ins andere Extrem, so Amelie Klinger.

In einem anderen Bereich hat die Schule ihr Anliegen, allen Schülerinnen und Schülern gerecht zu werden, bereits umgesetzt: Es gibt eine genderneutrale Toilette, also eine, bei der nicht mehr nach Geschlechtern unterschieden wird.
Wunsch nach Wasserspender
Und auch in einem weiteren Punkt konnten sich die Schulleiterin und die beiden Schülersprecher über Unterstützung seitens der Bezirksvertreter freuen: Die Schule wünscht sich einen Trinkwasserbrunnen, also einen Wasserspender, der Schülerinnen und Schüler versorgt.
Da müsse man gar nichts mehr beschließen, sagte Bezirksbürgermeister Nils Berning: „Das ist schon eine ganze Weile beschlossen.“ Und da seien auch weiterführende Schulen eingeschlossen. Man möchte nun die Verwaltung daran erinnern. Und an die Schulleiterin gerichtet sagte Nils Berning: „Sollte es Probleme mit der Umsetzung geben, dann sagen Sie Bescheid.“
Nach Namensänderung: Heisenberg-Schüler haben noch mehr Pläne für Vielfalt
Mara (9) und ihre Mutter starten eine Spendenaktion: Konservendosen für Bedürftige
Eine Stromtrasse verschwindet: Westnetz baut Masten im Dortmunder Süden ab