Plötzlich war sie da. Die milchige Brühe, die aussieht wie Seifenwasser. Als hätte jemand gerade das ganze Wasser eines Waschgangs abgelassen. In einem breiten Rinnsal fließt es durch ein neu angelegtes Regenrückhaltebecken in den Heisterbach. Ein Bach, der für über 4 Millionen Euro renaturiert wurde, und in dem sich ein gesundes Ökosystem entwickeln soll.
Mit der Einleitung des Schmutzwassers an der Ecke Am Heisterbach/Am Elberg ist das Thema wohl erst einmal erledigt. Eigentlich sollte das Schmutzwasser hier gar nicht ankommen. Erst im Jahr 2009 ist in der Straße Am Heisterbach ein neuer Kanal verlegt worden.
Zum Schmutzwasserkanal kam ein neuer Kanal, in den das Oberflächenwasser vieler Wichlinghofer Häuser fließt. Der neue Kanal mündet in eines der Rückhaltebecken. Dieses soll bei Starkregenereignissen den Wasserdruck mindern. Auch dieses Wasser fließt dann nach einigen hundert Metern, und weiteren kleinen Becken, in den Heisterbach.

Soweit die Theorie. In der Praxis sieht das ganz anders aus. Immer wieder beobachteten Anwohner einen großen Schaumteppich im ersten Rückhaltebecken. Nach Beschwerden bei der Stadt Dortmund haben Mitarbeiter einen Durchstich zum Heisterbach gemacht, und nun nimmt das Wasser den direkten Weg in den renaturierten Bach.
Stadt ist informiert
Auch das Schmutzwasser. „Von Mitarbeitern der Stadt habe ich erfahren, dass hier wohl Anwohner ihr Schmutzwasser falsch einleiten. Ob das jemand bewusst tut, kann ich aber nicht sagen“, sagt Wolfgang Sander aus Wichlinghofen. Auch er hat das Problem bereits bei der Stadt Dortmund zur Sprache gebracht.
Das Phänomen des schaumigen Wassers ist an der Straße Am Heisterbach bekannt. „Es wird sehr schwer sein, herauszufinden, aus welchen Hausanschlüssen Abwasser in den Regenwasserkanal gelangt“, sagt ein Anwohner. Er hält den ökologischen Schaden für immens. „Wir müssen alle auf die Suche gehen, ob in den Haushalten etwas an den Anschlüssen nicht in Ordnung ist. Die Stadt allein kann das Problem nicht lösen.“ Das Einzugsgebiet, aus dem das Wasser kommt, sei sehr groß.

Vielleicht merken die Anwohner sogar, dass etwas im Haushalt am falschen Kanal angeschlossen ist. Eine Waschmaschine in der Garage zum Beispiel, sonst hat der Heisterbach ein Problem. Auch die neuen Regenrückhaltebecken machen Probleme. Die sind schon einmal vom Wasser weggespült worden. Die Umrandungen hielten nicht, der Wasserdruck war zu hoch.
Auf der anderen Seite ist der Durchmesser der Rohre, die das Wasser von einem Becken in das andere leiten sollen, zu klein. „Dass nebenan ein Wald ist, daran hat keiner gedacht. Mit Bäumen, die auch mal ihre Blätter verlieren und dann die kleinen Rohre verstopfen.“ Viele Probleme bei einem Projekt, das bisher schon über vier Millionen Euro gekostet hat.
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