Auf den ersten Blick sehen sie nicht schlecht aus. Doch Käuferin Monika Schrewe sagt: Das sind nicht die Äpfel, die ihr angeboten worden sind.

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50 Euro für 10 Kilo Äpfel: Monika Schrewe fühlt sich an Haustür betrogen

rnHaustürgeschäft

Monika Schrewe hat an der Haustür Äpfel gekauft. 50 Euro für 10 Kilo. Beim Auspacken ist sie entsetzt: Es ist nicht die Ware in der Kiste, die sie zu kaufen glaubte. Die Dortmunderin fühlt sich betrogen.

Oespel

, 09.03.2022, 05:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Monika Schrewe war bei ihren Eltern in Dortmund-Oespel zu Besuch, als es an der Tür klingelte. Eine Frau stand dort, bot Äpfel an. „Eigentlich bin ich überhaupt nicht für Haustürgeschäfte“, sagt die 50-Jährige. Doch irgendwie sei alles so schnell gegangen, sie sei im Stress gewesen und habe sich überrumpeln lassen.

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Die Frau habe ihr mehrere Apfelstücke zum Probieren gegeben. „Die Äpfel haben richtig gut geschmeckt“, sagt Schrewe. Sofort danach habe ihr die Frau eine ganze Kiste angeboten. Und Schrewe habe gedacht: Äpfel kann man gut im Keller einlagern – warum nicht. Sie entschied sich für die kleinste Kiste: 10 Kilo Äpfel für 50 Euro.

Kaum hatte sie ihre Wahl getroffen, sei ein Mann gekommen, habe ihr die Kiste in den Keller der Eltern getragen – und weg war das Verkäufer-Paar. „Alles in allem hat das Ganze keine fünf Minuten gedauert“, sagt Schrewe. Die Frau habe so schnell geredet, sie selbst habe kaum Zeit gehabt, sich zu entscheiden oder die Kiste genauer anzuschauen.

Schrewe: Andere Äpfel in der Kiste

50 Euro für 10 Kilo Äpfel – das ist happig, auf dem Wochenmarkt kostet ein Kilo meist um die 3 Euro, allenfalls Bio-Äpfel können über 4 Euro liegen. Doch allein der Preis bringt Schrewe im Nachhinein gar nicht so auf. Es ist die Qualität. Als sich die Dortmunderin die Kiste näher angeschaut hat, musste sie feststellen: „Die Äpfel, die ich zuvor probiert hatte, lagen nur obenauf“, sagt Schrewe. Es seien vielleicht fünf oder sechs von den „gut schmeckenden“ dabei gewesen, der Rest sei „Ramsch“. Billigste Äpfel, völlig ohne Geschmack, sagt die 50-Jährige.

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„Peinlich“ sei es ihr, dass sie auf sowas reingefallen sei. Schrewe: „Ich bin entsetzt über mich selbst.“ Sie wendet sich an unsere Redaktion, weil sie andere vor solchen Haustürgeschäften warnen möchte. Vor dieser „Betrugsmasche“, wie sie sagt.

Polizei: Kein klassischer Betrug

Doch ganz so einfach ist es mit diesem Vorwurf nicht. „Das, was der Frau passiert ist, ist kein klassischer Betrug“, erklärt Dana Seketa, Sprecherin der Polizei Dortmund. Frau Schrewe habe für ihr Geld eine Gegenleistung erhalten: die Äpfel. Sie sei nur unzufrieden mit der Qualität des Obsts.

Bei der Verbraucherzentrale NRW sind Haustürgeschäfte seit Jahren ein Thema, heißt es aus der Pressestelle. Nicht speziell der Verkauf von Äpfeln, aber die Masche dahinter: „Oft geht alles so schnell, ein Überrumplungseffekt wird ausgenutzt.“

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Generell schließt man laut Verbraucherzentrale auch an der Haustür einen wirksamen Vertrag, daher habe man ein Widerrufsrecht. Die Krux: Dieses Recht helfe einem in der Praxis wenig weiter, da man meist gar nicht wisse, an wen man sich wenden soll, um die Ware zurückzugeben. Die Experten raten daher: Vorsichtig sein an der Haustür, sich Zeit zum Überlegen nehmen und eine Visitenkarte des Verkäufers fordern.