Keine Millionen-Sanierung für Dortmunder Stadion Fußballer bleiben vorerst auf matschigem „Acker“

Mengeder Volksbank-Stadion wird 2023 noch nicht saniert
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Die Fußballer von Mengede 08/20 sowie die Leichtathleten des TV Mengede und der Schulen im Stadtbezirk müssen sich weiter gedulden: Die Sanierung des Volksbank-Stadions im Mengeder Volksgarten wird auch 2023 nicht erfolgen. Das ist das Ergebnis der Haushaltsberatungen im Finanzausschuss der Stadt Dortmund am Donnerstag (2.2.).

In einem Ergänzungsantrag zum Haushalt 2023 hatte die SPD eine Sanierung der Sportanlage beantragt. Dazu zählen die Erneuerung des Naturrasenplatzes inklusive Einbau einer Drainage und Beregnungsanlage. Laufbahnen, Sprung- und Kugelstoßanlagen soll Kunststoff-Beläge erhalten. Ebenfalls im Antragspaket: die Sanierung der Umwege, Barrieren und Zaunelemente sowie die Installation einer Flutlichtanlage.

Dafür sollten im aktuellen Haushalt zwei Millionen Euro bereitgestellt werden. Ergebnis der Beratungen am Donnerstag ist ein Prüfauftrag an die Verwaltung. Sie soll das Konzept prüfen und das Ergebnis im dritten Quartal der Bezirksvertretung und dem Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit (AKSF) vorlegen.

Nur für den Sommer

Ganz neu sind die Sanierungspläne für das Volksbank-Stadion nicht: Bereits im September 2020 beschäftigten sie die Mengeder Bezirksvertreter. Anlass war die Aufgabe des Tennenplatzes an der Dörwerstraße in Nette für Erweiterungsbau des Heinrich-Heine-Gymnasiums. Dem SC Osmalispor fehlte in der Folge eine Spiel- und Trainingsstätte.

Die städtischen Sport- und Freizeitbetriebe schlugen den Volksgarten als neue Spielstätte vor. Das lehnte der Fußballverein Mengede 08/20 ab. Der Zustand der seinerzeit schon 90 Jahre alten Spielfläche lasse eine zusätzliche Auslastung nicht zu.

Ohnehin kann 08/20 das Stadion nur in den Sommermonaten für den Spielbetrieb in der Bezirksliga nutzen. Im Winterhalbjahr lässt der matschige drainagefreie Naturrasen keine Meisterschaftsspiele zu. Er gleicht einem „Acker“. Ohne Flutlicht ist zudem der Trainingsbetrieb nur auf dem Kunstrasen-Nebenplatz möglich.

Eingangsbreich und Kassenhäuschen des Volksbank-Stadions.
Im Haushaltsantrag der SPD war auch eine Erneuerung der Umwege, Barrieren und Zäune vorgesehen. © Uwe von Schirp (Archiv)

Die Mengeder Bezirksvertretung beschloss daraufhin mehrheitlich einen Antrag zur Weiterentwicklung des Stadions in einen „Sportpark“ – mit sanierten Anlagen, Flutlicht und Kunstrasen. Im September 2021 folgte dann ein Änderungsantrag der Fraktionen von SPD und CDU: Statt des Kunstrasenplatzes sollte Naturrasen verlegt werden – Drainagen, Bewässerungsanlage und Maulwurfsperre inklusive. Ferner beantragten sie den Neubau der Umkleidekabinen.

Zentrales Argument für die Änderung: Dortmund muss für internationale Wettbewerbe, wie die Fußball-Europameisterschaft 2024 ausreichend Naturrasenplätze für das Training der Mannschaften vorhalten. Davon gibt es im Stadtgebiet nur noch wenige.

Davon unabhängig, ist die Notwendigkeit einer Sanierung damals wie heute in Vereinen, Politik und Verwaltung unstrittig. Das Stadion müsse einen neuen Aufbau bekommen, bestätigte Dirk Reil von den städtischen Sport- und Freizeitbetrieben im Herbst 2021 unserer Redaktion. Und mit Blick auf den TV Mengede und die Schulen im Stadtbezirk mache die Erneuerung der Leichtathletikanlagen Sinn.

Umkleidekabinen, Vereinsheim und ein Zelt am Rande der Laufbahn im Volksbank-Stadion Mengede.
Laufbahnen, Sprung- und Wurfanlagen sollen einen Kunststoffbelag erhalten. Die Umkleidekabinen (hinten rechts) sind ebenfalls in einem sanierungsbedürftigen Zustand. © Uwe von Schirp (Archiv)

Im Oktober 2021 ermittelte das Grünflächenamt die Gesamtkosten. Auf dieser Basis wollten die Sport- und Freizeitbetriebe eine Beschlussvorlage für die Bezirksvertretung, den AKSF und den Rat erarbeiten. Die Entscheidung sollte Anfang 2022 fallen, der Baubeginn war für das zweite Halbjahr vorgesehen.

„Das ist noch nicht umgesetzt worden“, erklärt Torsten Heymann den Ergänzungsantrag für den Haushalt 2023. Das Mengeder Ratsmitglied ist sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

„Das sollte eigentlich lange im Fluss sein“, sagt auch Michael Schulz, Vorsitzender von Mengede 08/20. „Aber es hieß immer, dass kein Geld da ist.“ Im letzten Sommer habe es wohl deswegen erneut nur Ausbesserungsarbeiten gegeben.

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