Lokalpolitik
„Schwere OP“: Dortmunder Bezirksbürgermeister fällt seit Wochen aus
Harald Hudy, Bezirksbürgermeister im Dortmunder Westen, kann seinem Amt seit Wochen nicht nachkommen. Er ist erkrankt. Ob er überhaupt wieder in die Politik zurückkehrt, entscheidet sich noch.
Am Mittwochnachmittag (8.6.) kamen die Politiker in Huckarde zur Bezirksvertretung zusammen, dieses Mal nicht mehr coronabedingt in der Alten Schmiede, sondern wieder in der Bezirksverwaltung am Marktplatz. Eines aber ist geblieben: Ein Stuhl blieb leer – Bezirksbürgermeister Harald Hudy war nicht da. Genauso wie bei den beiden vorherigen Versammlungen in diesem Jahr. Am 27.4. und am 16.3. musste sich der SPD-Politiker ebenfalls bei der Leitung des Gremiums vertreten lassen.
CDU-Politiker Peter Spineux hat Harald Hudy bei der Eröffnung der Pingsthuekke vertreten müssen. © Uwe von Schirp
Hudy hatte eine schwere Operation
„Das hätte ich gern gemacht“, sagt er auch, als wir am Donnerstag (9.6.) am Telefon mit ihm sprechen. „Aber ich bin im Augenblick arbeitsunfähig“, so der Politiker. Er sei krank geschrieben, seit mehr als zehn Wochen. Was er genau habe, sagt er nicht, nur soviel: Er habe sich einer „schweren Operation“ unterziehen müssen. Diese habe er aber „gut überstanden“.
Hudy gibt sich optimistisch, dass es bergauf gehe: Es gehe ihm „deutlich besser“ als vor dem Eingriff. Zu einer kurzen Reha sei er schon gewesen, er befinde sich aber immer noch in einer Erholungsphase. „Gedanklich bin ich voll da, aber körperlich bin ich noch eingeschränkt“, so der 74-Jährige. Probleme bereite ihm beispielsweise das Treppensteigen.Wie es für ihn politisch weitergehe, wisse er noch nicht. Das werde sich im Laufe des Sommers entscheiden. Dann könnten seine Ärzte mehr sagen. Er glaube nicht, dass die Mediziner ihm raten werden, aus der Politik auszusteigen. Dennoch: Selbst wenn ein Ok komme, bedeute dies nicht automatisch, dass er sein Amt wieder wahrnehmen werde, sagt er. „Ich behalte mir die letzte Entscheidung vor.“
Anwaltszulassung zurückgegeben
An anderer Stelle hat Harald Hudy, von Beruf Rechtsanwalt, mittlerweile die Reißleine gezogen: Wer die Telefonnummer seiner Kanzlei wählt, hört eine Ansage, dass Hudy seine Zulassung aus gesundheitlichen Gründen hat zurückgeben müssen. Ein anderer Anwalt wickele die laufenden Mandate ab. Hudy bedanke sich für das bisherige Vertrauen.Harald Hudy an der Kasse des Lidls, als dieser im Herbst 2019 in Kirchlinde eröffnet worden ist. © Stephan Schuetze (Archiv)
Für seine juristische Zukunft hat er damit einen klaren Schlussstrich gezogen: In den Anwaltsberuf werde er nicht mehr zurückkehren – egal, zu welchem Schluss die Ärzte kommen, hat der Politiker entschieden. „Ich bin alt genug und habe das zuletzt nur noch aus Spaß gemacht“, sagt er.
Solange Harald Hudy ausfällt, springen für ihn als Bezirksbürgermeister seine beiden Stellvertreter ein, erklärt Frank Führer, Geschäftsführer der Bezirksvertretung. Erster Stellvertreter ist Peter Spineux, zweite Vertreterin Anettte Yilmaz. Die Grünen-Politikerin habe allerdings noch keine Termine übernehmen müssen. Führer: „Spineux hat bislang alles machen können.“
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