In vielen Supermärkten bleibt am Ende des Tages nur noch Mehlstaub im Regal übrig. (Symbolfoto) © picture alliance/dpa

Verkauf von Mehl

Hamsterkäufe bringen Rewe-Betreiber auf neue Ideen

Mehl ist derzeit eine der meistverkauften Waren in den Rewe-Märkten. Einige Dortmunder Betreiber haben sich deshalb etwas einfallen lassen, um ihre Kunden dennoch immer versorgen zu können.

Dorstfeld, Lütgendortmund

, 03.04.2020 / Lesedauer: 3 min

Der Rewe-Markt Mankel in Dorstfeld muss seit Beginn der Corona-Krise einen Shitstorm über sich ergehen lassen. Kunden beschweren sich auf Facebook über Wucherpreise und unterstellen dem Markt-Inhaber, Papierhandtücher als Klopapier-Alternative zu verkaufen.

„Ich bin da wohl jemandem auf die Füße getreten“, sagt Markt-Inhaber Jürgen Mankel zu den Vorwürfen. „Seit einigen Tagen tauchen Bilder auf Facebook auf, die die Realität verzerren.“ So würde beispielsweise immer nur das teuerste Produkt fotografiert, nicht aber die günstigeren Varianten.

Ein weiterer Dorn im Auge der Mankel-Kritiker: der Verkauf von losem Mehl. „Ich habe auch Fotos von losem Mehl in Frischhaltedosen gesehen, welches im Laden dann abgewogen wurde“, schreibt eine Facebook-Userin. Einige fürchten mangelnde Hygiene. Dabei habe er seine Kunden einfach weiter versorgen wollen, so Mankel.

Verkauf von losem Mehl gibt es nicht mehr

Auch die Rewe-Zentrale bewertet die Aktion auf Anfrage der Redaktion nicht negativ. „Es wurde ein Großgebinde für Bäcker im Sinne der Kunden in Eigenregie gekauft und in kleine, gewöhnliche Verkaufseinheiten umgepackt, um damit die Verfügbarkeit des aktuell extrem nachgefragten Mehls zu verlängern.“

Der Händler müsse bei der Portionierung der Ware lediglich sicherstellen, dass er die Bestimmungen der Lebensmittel-Informationsverordnung einhalte. Beispielsweise müssen die Nennfüllmenge, das Mindesthaltbarkeitsdatum und die Preisauszeichnung inklusive Grundpreis vollständig angegeben sein.

„Die Vorgehensweise ist rechtens und vergleichbar mit dem Portionieren von Käse an der Servicetheke“, erklärt ein Sprecher der Rewe-Zentrale. Es sei jedoch nicht die Regel, dass Rewe-Märkte Alternativen zu den regulären Produkten anbieten, sondern die individuelle Entscheidung der Markt-Inhaber.

So hat beispielsweise auch Rewe Amshove in Lütgendortmund Mehl zugekauft. In beschriftete Plastikbeutel verpackt wurde es den Kunden ab Montag (30.3.) angeboten. Ein Foto auf Facebook machte einige Lütgendortmunder auf die Aktion aufmerksam.

Teure Alternative zum Mehl im Papierbeutel

Einige bitten Bekannte unter dem Post, einen Beutel Mehl für sie mitzubringen – aus Angst, nach Feierabend selbst nichts mehr zu bekommen. Andere klagen über den Preis von 3,49 Euro für 2 Kilogramm.

„Besser als 10 Euro das Kilo im Netz“, beschwichtigt eine Userin. Eine andere schreibt: „Es ist von einem Bäcker zugekauft und in Handarbeit abgepackt, deswegen auch der Preis.“

Ein Großteil der Kommentatoren zeigt sich belustigt wegen der Hamsterkäufe oder erfreut über den Einsatz des Rewe-Marktes. Reaktionen, die sich auch Jürgen Mankel gewünscht hätte. „Wir tun hier unser Bestes.“

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