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Hamsterkäufe: Erste Dortmunder Läden rationieren Produkte
Hamsterkäufe
Drogerie- und Supermärkte in der Dortmunder Innenstadt reagieren auf die erhöhte Nachfrage mit einer Verkaufsobergrenze für bestimmte Produkte. Auch in Dortmund wird inzwischen gehamstert.
Bereits seit ein paar Wochen berichten Kunden von Dortmunder Drogerie- und Supermärkten, teilweise vor leeren Regalen zu stehen. Bis vor Kurzem war dies bei den großen Supermarktketten in der Innenstadt nicht der Fall. Das hat sich jetzt geändert: In so manchen Läden regeln nun Verkaufsobergrenzen den Einkauf.
Bei Rewe Filips an der Rheinischen Straße war das weiße Schild mit schwarzer Aufschrift im Eingangsbereich kaum zu übersehen: „Sehr geehrte Kunden! Wir bitten um Ihr Verständnis, dass wir aufgrund der momentanen Situation folgende Artikel nur noch in haushaltsüblichen Mengen (5 Stück) abgeben: Toilettenpapier, Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, H-Milch (max. 1 Karton/Haushalt)“ stand darauf geschrieben.
Auf Nachfrage unserer Redaktion, was es mit dem Schild auf sich habe, antwortete die Rewe Group: „Die Regel ‚Abgabe nur in haushaltsüblichen Mengen‘ ermöglicht es, den mengenmäßigen Verkauf eines Artikels je Markt individuell zu steuern“.
Einfluss auf die Regelung hätten unter anderem „die jeweilige Disposition, die Verfügbarkeit oder Zuteilungsmenge, die Prognose der erwarteten Nachfrage oder auch der verfügbare Platz im Regal“, erklärt die Konzern-Gruppe weiter.
Rationierung liegt im Ermessen der Marktleiter
Eine generelle Mengenvorgabe seitens der Rewe-Zentrale gebe es nicht. Es liege im Ermessen des Marktverantwortlichen, eine solche Regel sowie die Höhe der Begrenzung festzulegen. Rewe Filips äußerte sich zu dieser Regelung auf Anfrage nicht.
Trotz der hohen Nachfrage nach haltbaren Lebensmitteln, Konserven und Drogerieartikeln sei es in Rewe- und Penny-Märkten nicht zu Lieferengpässen gekommen. Leere Regale würden man nur dann vorfinden, wenn die Kunden mehr kaufen als die Mitarbeiter nachfüllen könnten, erläutert die Rewe Group.
Hamsterkäufe auch in anderen Märkten
Desinfektionsmittel sind schon seit mehreren Wochen Mangelware in der Dortmunder Innenstadt. Auch Seife und andere Hygieneartikel sind von Hamsterkäufen betroffen. Zu Verkaufsobergrenzen greifen daher mehrere Märkte.
Der DM-Drogeriemarkt in der Thier-Galerie hat beispielsweise den Kauf von Desinfektionsmitteln auf drei Flaschen pro Haushalt begrenzt. Toilettenpapier sei bereits so knapp, dass eine Begrenzung keinen Sinn mehr machen würde, erklärt ein Mitarbeiter. Die Filiale des Drogerieunternehmens Müller auf dem Westenhellweg hat den Kauf von Hygieneartikeln ebenfalls auf die „haushaltsübliche Menge“ begrenzt.
In Bochum wird bei mindestens einer Rossmann-Filiale Seife rationiert: Zwei Stück pro Kunde können erworben werden, berichtet die WAZ. Laut Rossmann-Zentrale gebe es keine generelle Anweisung, so zu handeln. Die WAZ berichtet von einer Anweisung des Bezirksleiters. In der Dortmunder Rossmann-Filiale am Westenhellweg ist keine Auskunft zu bekommen. Hinweise auf Rationierungen wie etwa Schilder sind dort am Montagnachmittag (9. März) nicht zu finden.