Die denkmalgeschützten alten Gebäude und Anlagen der Kokerei Hansa in Huckarde sollen zu einem Anziehungspunkt für Besucherinnen und Besucher der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 werden. Aber es soll auch prägende Neubauten im Dortmunder „Zukunftsgarten“, einem von drei Hauptschauplätzen der IGA im Ruhrgebiet, geben.
Die ist neben einer Leistungsschau des Gartenhandwerks auch ein Schaufenster des Strukturwandels speziell im nördlichen Ruhrgebiet entlang der Emscher.
Ein wichtiges neues Bauwerk im Dortmunder „Zukunftsgarten“ ist nach dem Masterplan des Berliner Büros bbz Landschaftsarchitekten eine Brücke, die das Kokerei-Areal mit dem Deusenberg verbindet. Denn die begrünte ehemalige Müllhalde wird ebenfalls Teil der IGA.
„Haldensprung“ soll das Bauwerk heißen, das als Fuß- und Radwege-Brücke über eine Länge von 160 Metern die Bahngleise zwischen Kokerei und Deusenberg überspannt. Und dieser „Haldensprung“ könnte bald Formen annehmen: Der Rat der Stadt soll nach dem Vorschlag des Verwaltungsvorstands jetzt mit einem Beschluss den Bau der Brücke auf den Weg bringen.
Gestalterisch werde sich der „Haldensprung“ am Industriestil der Kokerei mit Stahlfachwerk-Konstruktionen orientieren, erklärt Planungsdezernent Stefan Szuggat.

Wenn die Politik zustimmt, sollen die vorbereitenden Arbeiten bis Ende 2023 laufen. Im Januar 2024 könnte dann der Bau der Brücke beginnen und bis Jahresende vollendet sein.
Das Umfeld mit den Freianlagen des „Zukunftsgartens“ soll bis Ende 2025 fertig sein. Es gibt also reichlich Vorlauf bis zur IGA-Eröffnung im Frühjahr 2027.
Festbetrag ist zugesagt
Kalkuliert wird der Brückenbau inklusive Nebenkosten mit Kosten von 9,56 Millionen Euro. Das Land hat im Rahmen der IGA-Förderung bereits einen Zuschuss von knapp 5,9 Millionen Euro zugesagt. Die Stadt müsste aus Eigenmitteln also 3,66 Millionen Euro tragen - und entsprechend mehr, wenn, wie zuletzt schon bei zahlreichen anderen Bauprojekten, die Baukosten steigen.
Zugesagt sei für die IGA -Projekte eine Festbetragsförderung, erläutert Stefan Szuggat. „Bislang tun sich Bund und Land als Fördergeber schwer, die Fördermittel gleitend an Baukosten-Steigerungen anzupassen.“
Generell gilt die Gesamtfinanzierung noch als eine der wichtigsten offenen Fragen bei der Realisierung der IGA-Pläne, wie Susanne Linnebach, Leiterin des Amtes für Stadterneuerung, bei einem Bürgerdialog deutlich gemacht hatte. Teilweise müssen die genauen Kosten auch noch ermittelt werden.
Planung für „Wolke“ läuft noch
Der „Haldensprung“ dürfte als wichtige Wegeverbindung, die auch dauerhaft unter anderem als Anschluss an den Emscher-Radweg erhalten bleibt, als wichtige Investition bei der Finanzierung gesetzt sein.
Spannender wird die Diskussion sicherlich bei der sogenannten „Wolke“, einer von den bbz Landschaftsarchitekten erdachten Skulptur, die aus sieben ineinander verschränkten Ringen mit bis zu 24 Metern Durchmesser gebildet werden soll. Sie soll als Spiel- und Erlebniselement im „Zukunftsgarten“ Bezug nehmen zu den früheren Wasserdampf-Wolken der Kokerei.
Hier steht zumindest der grobe Zeitplan. Nach Abschluss der Ausführungsplanung bis August 2023 und Baubeschluss soll auch hier bis Jahresende der Bauauftrag vergeben werden. Dann müsste auch eine Kostenkalkulation vorliegen. Die eigentliche Bauzeit ist nach aktuellem Stand vorgesehen für den Zeitraum April bis Dezember 2024.
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