Vollsperrung Hagener Straße Schilder sollen Verkehrschaos in Nebenstraßen lösen

Hagener Straße: Schilder sollen Verkehrschaos in Nebenstraßen lösen
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Seit Donnerstag (24.8.) ist die Hagener Straße voll gesperrt. Der Abriss der dortigen alten Bahnbrücke sollte eigentlich schon kurz nach der Sperrung erfolgen – verzögert sich allerdings aufgrund eines Kampfmittelfundes (wir berichteten). Bezirksbürgermeister Nils Berning erklärte allerdings in der Sitzung der Hombrucher Bezirksvertretung (BV) am Dienstag (29.8.), dass der Zeitplan Stand jetzt trotzdem eingehalten werden könne.

Ein großes Thema in der BV-Sitzung war indes auch das Verkehrschaos in den Nebenstraßen, die von der Vollsperrung der Hagener Straße betroffen sind. Seit der Sperrung rund um den Abriss der alten Eisenbahnbrücke rauschen viele Ortskundige nämlich speziell durch die Hollmannstraße und die Galoppstraße, anstatt der ausgeschriebenen Umleitung zu folgen. Die Wohnstraßen waren bereits in den ersten Tagen überfüllt – Autofahrerinnen und Autofahrer fuhren teils über den Bürgersteig.

Entlastung für die Anwohner

Die vom Tiefbauamt eingerichtete Umleitung für den motorisierten Individualverkehr führt eigentlich über die Zillestraße, Holtbrügge, Kirchhörder Straße und die Olpketalstraße. Doch die Autofahrer, so schien es, wollten oft lieber den kürzeren Weg nehmen, obwohl die Wohnstraßen für so viel motorisierten Verkehr nicht ausgelegt sind.

Wie die Stadt Dortmund in einer Mitteilung und Bezirksbürgermeister Berning in der Sitzung der Bezirksvertretung erklärten, sollen die Anwohnerinnen und Anwohner im Bereich der voll gesperrten Bahnunterführung an der Hagener Straße nun entlastet werden.

Das Tiefbauamt macht zwei Straßen zu temporären „Anlieger frei“-Straßen: die Hollmannstraße und die Galoppstraße. Diese Anpassung des Verkehrskonzepts habe das Ziel, den Durchgangsverkehr weg von selbst gesuchten Schleichwegen und hin zur offiziellen Umleitungsstrecke zu führen. Für Nicht-Anlieger ist die Durchfahrt durch die beiden Wohnstraßen also vorerst tabu.

Bezirksbürgermeister Nils Berning erklärte ergänzend dazu in der BV-Sitzung im Harkortsaal: „Ob sich die Menschen dann dran halten werden, wird sich herausstellen. Wir haben die Maßnahme eingeleitet, mit den Schildern und werden auch mit der zuständigen Polizeidienststelle sprechen wegen vermehrter Kontrollen.“ Schnell keimte die Diskussion auf, inwieweit sich Kontrollen an einer Anliegerstraße umsetzen ließen.

Anwohnerin glaubt nicht an Erfolg der Schilder

Anwohnerin Christiane Tenbensel meldete sich in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der BV-Sitzung ebenfalls zu Wort. Sie glaubt nicht, dass die Schilder an der Hollmannstraße und der Galoppstraße den gewünschten Erfolg bringen. „Ich denke, dass sich die Leute nicht daran halten. Die Schilder wirken wenig.“ Im Gespräch mit der Redaktion erzählt sie, dass sie einen Autofahrer, der im Rückstau stand, auf die neue Verkehrsregelung aufmerksam gemacht habe. „Das interessiert mich nicht“, habe er laut Christiane Tenbensel nur erwidert.

Brücke Hagener Straße
Die alte Eisenbahnbrücke an der Hagener Straße wird abgerissen. © Staab

Im Gespräch mit der Redaktion erklärt die Anwohnerin am Mittwoch (30.8.), dass es nach den ersten Eindrücken zumindest ein wenig besser geworden sei. Inwieweit die Maßnahme den gewünschten Erfolg bringt, bleibt wohl zunächst abzuwarten. Eine Option, so wurde es in der BV-Sitzung diskutiert, könnte eine Sackgassen-Regelung sein. Diese werde umgehend an die Verwaltung zur Prüfung gegeben.

Die Sperrung der Hagener Straße soll bis Ende Oktober dauern, dann sollte die alte Brücke der Deutschen Bahn abgerissen und die neue Brücke eingesetzt sein. „Wir sind alle bestrebt, dass diese Maßnahme an der Brücke so schnell wie möglich beendet wird“, sagt Bezirksbürgermeister Berning.

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